Es gibt immer ein Morgen
©Elanor,Fred,Lanah,Seoman&TaShiRa
In memorandum Pandea
für Fred und Lanah
Zum besseren Verständnis wurde die Sprachen in () Klammern übersetzt
Chapter 1
Tod eines Engels
~ Im Wald vor Felsenberg, auf der Lichtung ~
04. Januar des Jahres 1613
TaShiRa Sternenglanz tritt zwischen den mächtigen Stämmen der Bäume hervor.Irgendwie leicht abgespannt lehnt sich der Engel an eine Buche,dabei mit den Händen den kalten Schweiß von der Stirn wischend.
TaShiRa löst sich nach einer Weile von dem Stamm und geht zu dem kleinen Quell des Baches hinüber,welcher munter an einer Stelle hinter dem alten Mahnmal entspringt.
Irgendwas scheint ihr zu schaffen zu machen,denn ihre Bewegungen sind eindeutig nicht so geschmeidig und kraftvoll wie sonst. Langsam,fast wie kontrolliert wirkend kniet sich die Heilerin nieder und schöpft mit beiden Händen etwas Wasser aus dem Bach,benetzt ihr Antlitz. Kurz schließt sie die Augen.
Selbst das Kühle Nass vermag sie heute nicht zu erfrischen.
Den Kopf sinken lassend,blickt sie gedankenverloren scheinbar dem Lauf des Wassers nach.
Die filigranen Finger einer Hand streichen leicht über den Knauf des Lichtschwertes.
Seoman ´s blickt fällt auf eine Person auf der Lichtung während er durch den Wald streift.
Er hält inne und nähert sich langsam der Lichtung.
Am Rand, halb hinter einem Baum versteckt bleibt er stehen, er hat die Person erkannt und ein diabolisches Grinsen huscht über seine Züge. Er tritt vollends auf die Richtung hinaus
"Ah, l'mirshann vel'uss cha'kohkev ussta fuma..."(Ich habe diejenige gefunde,welche meine Familie verflucht hat) Er zieht sein Schwert während er auf sie zugeht
„Nin ol zhah l'draeval whol dos ulu el!(Es wird Zeit für Dich zu sterben)
Der Engel hebt stirnrunzelnd den Kopf,als sie bemerkt nicht mehr allein zu sein.
Ihr Blick verfinstert sich sichtlich,als das Geräusch einer aus der Schneidefahrenden Klinge ertönt und sie sieht wer sich nähert.
Sie knurrt ungehalten und gibt, während sie sich langsam erhebt zurück
"Dos shlu'ta'naut inbau z'lonzic xor? Xunus biu l'thi tril xor ele dos nindol valyrin?"(Ihr könnt den Hals nicht vollbekommen..Hat Euch was gebissen oder was bitte soll das jetzt?)
zieht dabei,sichtlich zögernd ,ebenfalls ihr Schwert.
Seoman lacht überheblich "Ji Nau, naukhel tril uns'aa... Usstan zhahus zuch saph nindol. Elggin zhah ussta dro. Ji alu harl pholor dosst la'uren lu'ortelanth ulu dosst yah whol ka'lith, usstan orn naut belbau ol ulu dos! "(Nein,mich hat niemand gebissen.Ich war schon immer so.Töten ist mein Leben.Geh auf die Knie und bete zu Deinem Gott um Gnade, denn von mir bekommst Du sie nicht)
Er beschleunigt seine Schritte und holt mit dem Schwert aus.
TaShiRa zischt,ihm mit funkelnden Augen entgegensehend "Zhah luthtar, ka l' Phraktos pahntar draevalen l' solen foldraeval whol dos, dos l'thi. Usstan xun naut yu'na neitar ussta la'uren p'los dos draevalen ka Usstan wun elggor orn'la ulnar"(Sei froh, wenn die Götter ihre Augen vor Dir nicht öffnen, Du Tier.Bis in alle Ewigkeiten werde ich mein Knie nicht vor Dir beugen,und wenn ich im Sterben liegen würde~)
Der Engel geht während sie spricht,in Kampfhaltung über,die eindeutig nicht auf Verteidigung ausgerichtet ist "endar uss orn'la inbau mii'n respect lu' ussta ptau'al, drill dos ph' l' tona' d' jala qu'ellar d'lil obok ussen. Nau myrxle, vel'bolen hunted natha auflaque saph dos dal ninta trunk. Putrid zhah dosst meat a l' dro khel!"(Jeder andere würde unter anderen Umständen meinen respekt und meine Aufmerksamkeit erhalten, aber du bist der Schmutz jedes möglichen Hauses von den Hohen. Kein Wunder, das man einen Hund wie Dich von ihrem Stamm verjagte. Dein Körper verfault am lebendigen Leib vor Dreck!)
Seoman stösst ein Knurren aus." Dos ph'naut ssran ulu plynn l'Kaaseel d'l'sesmika d'l'ilythiiri wun dosst norrs. Ji tlu suust lu'el! "(Du bis es nicht Wert, derart vom hohen Haus der drow zu sprechen Schweig und stirb)
Seine Augen scheinen milchig weiss zu sein, als er sie wuterfüllt ansieht und lässt sein Schwert niedersausen
Die Heilerin reißt das Schwert kopfschüttelnd hoch.
Die Klingen scheinen leise fast wie widerwillig zu sirren,als sie hart aufeinandertreffen.
Sie keucht kaum hörbar auf,grinst dann,als sie,obgleich sie mehr als erschöpft ist und säuselt fast „Dos zhal
"'la inbal screus dosst lessons mzild frequently, vel'bolen ssinssrinil ulu zao dosst jallil ulu dos, deaf nut. Embarrassing ka biu mirshann d' mzild Ilythiiri zhah taga l' Ilythiiri fre'slan whol ol indarae. Dos ph' folt natha brou - ssran wael."(Du hättest die Lektionen,welche Deine Herrin Dich hat unterrichten wollen Du taube Nuß.Es wäre mir ja mehr als unangehm,wenn eine Elfe mehr Drow ist,als ein Drow welcher ihr gegenüberstand und sie scharf musterte. Du bist zu bemitleiden, Du Dummkopf. „)
Der Drow grinst verzückt „Mayoe usstan tlun natha wael, jhal usstan tlun dosst Nemesis! (Möglicherweise bin ich ein Dummkopf, aber ich bin deine Nemesis!)
weisse Flecken tauchen an seiner Hand auf und fangen an diese und die Schwertschneide zum umkreisen, während er auf sie einschlägt
TaShiRa pariert auch die nächste Folge der Attacken.
Ihre Augen verfärben sich sichtlich,werden schwarz wie die Nacht.
Ihre Stimme klingt merklich rauer und irgendwie eine Nuance..kälter als gewöhnlich. "Dos ph' rilbol..drill naut ussta Nemesis." (Du bist alles. .aber nicht meine Nemesis.)
Sie ficht in diesem Moment zwei Kämpfe aus..vehement versucht sie das, was sie seit so vielen Jahrhunderten jetzt in sich trägt,zurückzudrängen.
Nur mit Mühe kann sie nach aussen noch verdecken,das sie dies zusätzlich schwächt,faucht ihn nun an dabei jetzt mehr die Schläge abwehrend,als Offensiv zu bleiben
" Ushdui uss. Naubol t'yin natha lotha dalhar vel'uss shlu'ta naut ragar ukt ste'kol lu' nin zhahus cri'n saph natha lerg ("Verrückter. Benimmt sich wie ein kleines Kind, das nicht sein Spielzeug entdecken kann und jetzt, heult jetzt rum wie ein Baby )
versucht dabei,irgendwie Zeit zu gewinnen.
Der wütende Drow macht einen Satz zurück
"Natha ste'kol? lacht er Ghil! Jivvin xuil ussta ste'kol! e( Ein Spielzeug? lacht er.Hier, unterhalte Dich gut mit meinem Spielzeug!)
richtet seine Hand gen Tashira und ein Schwarm aus weissen Flecken rast auf Tashira zu
Jene knirscht vernehmlich mit den Zähnen: Verdammt, jetzt hatte sie ein Problem. Ihre Energien waren mehr als am Ende,da sie zu diesem Zeitpunkt bereits seit Tagen ohne jegliche Rast ,geschweige denn Regeneration gen Pandea unterwegs war. Sie breitete,stumm betend und hoffend, das das, was ihr verblieb ausreichen würde,zumindest mit einem blauen Auge aus diesem Debakel rauszukommen.Mühsam die freie Hand hebend,zeichnete diese eilig einige symethrische Zeichen vor sich in die Luft,dann beide Arme aus,das Schwert dabei wie abwehrend über den Kopf hebend,schrie heiser ín rodon,l´n buia- boe l´n tulu..
Doch nur langsam, zu langsam begann sich vor ihr flackernd eine Lichtwand aufzubauen,umhüllte nurzögerlich ihren Körper.
Seoman lacht lauthals "Ah, der Engel fängt an bei den Göttern um Hilfe zu flehen."
er holt aus, in seiner Hand formt sich ein riesiger Fleck und der Zorn verzerrt sein Gesicht zu einer Grimasse
"Aber sie hören dich nicht!" und schleudert den Ball gegen die Lichtbarriere die sie aufgebaut hat.
Der Engel fährt zusammen und schluckt schwer.
Der von Hass geblendete hat keine Ahnung,das diese sie zwar sehr wohl hören, aber TaShiRa definitiv an ihre Grenzen angelangt ist.
Der Engel hat vor noch nicht allzulanger Zeit erst nur mühsam nochmals den Weg zurück über die Grenzen aus dem Reich von Ramius finden und passieren können, doch der Preis war hoch. Niemand,nicht mal ihr Mann Fred wusste darum, das sie mehr als verletzlich war..sie war zum Teil sterblich und nicht mehr in der Lage,alle ihre Fähigkeiten einzusetzen. Mit einem leisen Aufschrei,der deutlich Schmerz ausdrückt und auch Angst..etwas das man von ihr nicht kennt,taumelt sie unter der Wucht des magischen Angriffes zurück,rudert mit den Armen,wie um ihr Gleichge~
wicht halten zu wollen.Ein beissender, verbrannter Geruch steigt auf,als die weissen Flecken ihren Leib tatsächlich zu treffen scheinen.
Seoman ´s Augen flammen in einem weissen Feuer auf. Seine Kaputze wird von einem Windstoss zurück gefegt der von ihm selber zu kommen scheint. Seine Haare wehen in einem nicht zu spürenden Wind.
Ohne zu zögern ballt er einen weiteren Fleck in seiner Hand "Du hast schon zuviel auf dieser Welt gewirkt. Deine Zeit ist gekommen... "und er schleudert den Ball auf sie
TaShiRa Sternenglanz presst die Lippen zusammen,einen weiteren Laut nur mühsam unterdrücken könnend,dabei fieberhaft versuchend,nochmals den Schutz aufzubauen.
Als hätte sie sich daran verbrannt,schleudert sie das Schwert von sich.
Kleine blaue Flammen
umtanzen den Engel,als dieser es tatsächlich schafft ,einen unendlich schwachen Zauber zu beschwören.
Magie bekämpft Magie in ihr dabei.
Nochmals drängt sie ihren dunklen Teil zurück,nicht bereit so zu kämpfen.Ein Geräusch,laut und klingend,
als würde ein Blitz in einen Baum einschlagen,erklingt,als der nächste Magische Angriff des Drow sein Ziel sucht und diesesmal noch gründlicher trifft.
Mit einem fast ungläubigen Ausdruck in den Augen geht der Engel in die Knie,die weissen
Flecken bringen auch diesen Zauber müheslos zum erlöschen.
Mühsam zieht TaShiRa die Luft ein.
Das silberne Pulsieren der Augen scheint in ein unregelmäßiges Flackern überzugehen.
Seoman grinst verzückt als er sie schwächer werden sieht.
Weisse Flecken umtanzen seine Klinge bis sie selber zu leuchten scheint. Mit einem Brüllen das nicht für menschliche Kehlen geschaffen zu sein scheint, rennt er auf sie zu, das Schwert wie eine Lanze vor sich haltend. Die Spitze des Schwertes bohrt sich durch ihre Brust und sie wird aufgespiest.
Mit einem Krachen schlägt das Schwert in den Baum hinter ihr ein und nagelt sie an diesem fest.
"Ich hoffe das reicht um eine Hexe wie dich umzubringen." Das Feuer in seinen Augen schwillt ab. Langsam geht er hinüber zu dem Schwert, welches sie eben weggeworfen hat, hebt es auf und betrachtet es sorgfältig. "Ich bin kein Dieb..." er wendet sich wieder zu Tashira „Noch einen letzten Wunsch, Engel?“ das letzte Wort spuckt er aus, als wäre es giftig
TaShiRa's Schrei geht in ein Gurgelndes Geräusch über,als der kalte Stahl sich in ihre Brust bohrt.
Sie kommt nicht mal mehr dazu, sich zu wehren,der Kampf und die Angriffe haben ihr jegliche Kraft geraubt.
Jeder andere hätte sicher bereits das Bewusstsein verloren.
Etwas,das ähnlichkeit mit Blut haben könnte,rinnt die Mundwinkel der Frau herab.
Vergeblich versuchen ihre zitternden Hände das Schwert in ihrer Brust herauszuziehen.
Rasselnd Atem holend spuckt sie ihm eine Fontäne aus
Blut und Speichel in das Antlitz,kaum verständlich flüstert sie "Wenn dies das ist..was Dich glücklich macht..dann bring es endlich zuende ,Mörder..doch ja.." Sie hustet "Was..hat Deinen Hass auf mich ausgelöst.."
Der Dunkelelf packt ihren Kiefer und presst ihn zusammen. Fast berühren sich ihre Nasen, so nahe kommt er "Ich hasse dich, weil du ein Wiederhaken in meinem Fleisch warst. Ständig hast du dich überall eingemischt, meinen Plänen im Wege gestanden, mir das Leben zur Hölle gemacht. Doch damit ist jetzt Schluss." er holt mit ihrem Schwert aus Und nun fahre hinab in die Hölle, wo du hingehörst, Hexe! Und rammt es ihr mit solcher Wucht zwischen die Augen, dass die Klinge am Hinterkopf wieder heraustritt und sich in den Baum bohrt. Langsam wendet er sich ab "Du warst eine würdige Gegnerin...." und verschwindet zwischen den Bäumen. Eine einzelne Träne rinnt seine Wange hinab als er den Blick abwendet.
Nur ungern trennt er sich von seinem Schwert, aber er wagt es nicht es wieder heraus zu ziehen, sobei lässt er es in dem Körper stecken und geht nach Felsenberg
Ein Tag später
Fred stürzt zusammen mit einem seiner Kollegen von der Stadtwache durch das dichte Gestrüpp am Rande der Lichtung und bleibt wie erstarrt stehen, als dieser auf die leblose Gestalt deutet
Fred stürzt schon im nächsten Augenblick auf den Körper seiner Frau zu, wird jedoch von der Wache festgehalten. Diese zieht ihn zurück und spricht leise mit ihm, geht dann selbst zu dem Baum und löst die Tote aus der Umklammerung der Waffen
TaShiRa's Mann beobachtet wie in Trance, wie der geschundener Körper sich über die Schulter seines Kameraden legt und stammelt heiser "zu.. zu mir nach Hause"
Seine Gesichtszüge wirken wie aus Stein, als er den beiden folgt. nur die ungewöhnliche Blässe seiner Haut, das Zittern seiner Hände und eine einzelne Träne zeugen davon, dass er mehr, als nur um seine Fassung ringt
In Fred's Haus
Fred betritt, gestützt von einem seiner Kollegen sein Grundstück. Ein weiterer Wachmann trägt ein Bündel über seiner Schulter zum Haus und betritt dieses
Fred folgt seinem Kameraden und deutet auf das Schlafzimmer am Ende des Ganges. Als beide Stadtwachen wieder im Flur stehen, redet er kurz mit ihnen, woraufhin diese das etwas unwillig verlassen
Er sieht den beiden noch kurz nach,betritt das Schlafzimmer und zieht die Türhinter sich zu
Fred verlässt das Schlafzimmer und zieht hinter sich die Tür möglichst leise zu, als könnte es jemanden stören, wenn er zu laut ist
Er verharrt kurz, streicht über das helle Holz der Tür, wendet sich dann Richtung Küche. Sein Blick huscht kurz den dunklen Flur entlang Fred verschwindet in der Küche und stellt sich einen Kessel Wasser auf. Sein Blick wirkt leicht hektisch und seine Haut ist ungewöhnlich fahl. Seine Haare und sein Bart stehen wild vom Kopf ab und dicke Ränder haben sich unter seinen Augen breit gemacht. Er greift nach einer Dose mit Tee im Regal, zuckt dann jedoch zurück, als sein Blick auf das Gefäß gefällt. Fahrige Finger fahren durch sein Haar, während er nach einer anderen Dose greift
Fred stockt plötzlich mitten in der Bewegung und schüttelt den Kopf, nimmt den Kessel vom Ofen, macht das Feuer aus, steigt im Flur in seine Stiefel und nimmt seinen schwarzen Umhang von der Garderobe, verlässt dann das Haus
© Lanah
Einige Zeit später
Mühsam kämpft sich das Tageslicht durch das Morgengrauen des neuen Tages und der Regen, der schon seit Tagen das Land bedeckt scheint auch heute nicht Enden zu wollen. Einzig ein paar Schornsteine schicken ihre Rauchfahnen in den wolkenverhangenen Himmel.
Eine verhüllte Gestalt bahnt sich ihren Weg durch die schlammigen Straßen Pandeas und steuert ein dunkel daliegendes Grundstück an. Als sie den Hof des kleinen Steinhauses betritt verlangsamt sie ihre Schritte und bleibt schlussendlich mitten auf dem kleinen Platz stehen. Regentropfen bahnen sich ihren Weg über den ölbeschichteten Mantel, während die Gestalt sich mit einer behandschuhten Hand die Kapuze vom Kopf zieht.
Die nun als junge Elfe zu erkennende Frau legt den Kopf leicht schief, als ihr Blick auf die mit dunklen Stoffen verhüllten Fenster des Hauses fällt. Völlige, fast unheimliche Stille, hat sich auf dem Grundstück breit gemacht. Zwei Falken sitzen auf dem Dach, deren schneeweißes Gefieder die düstere Atmosphäre, die sich um das Haus gebildet hat, förmlich zu verspotten scheint.
Die Blicke der Vögel ruhen auf der jungen Elfe, verfolgen jede einzelne ihrer Bewegung, mustern sie nahezu misstrauisch, während sie ihr Gefieder aufplustern und unruhig auf dem Dachsims hin und her flattern.
Die junge Frau blickt die beiden ruhig an, bis nach wenigen Sekunden ihre Augen kurz in einem dunkelblauen Schimmer aufleuchten und die Vögel sich augenblicklich zu beruhigen scheinen, dann wendet sie ihren Blick ab und nähert sich langsam der Haustür, öffnet diese und verschwindet im Flur des Hauses.
Der jungen Elfe stockt im ersten Moment der Atem, als sie in den dunklen, verstaubten Flur tritt. Die Stille im Haus ist nahezu erdrückend. Als wüsste sie wo sie hingehen muss, wendet sie ihre Schritte den Flur entlang und bleibt vor einer verschlossenen Tür stehen. Kurz nur schließt sie die Augen und atmet einmal tief durch, öffnet dann die Tür und betritt den völlig abgedunkelten Raum. Im Halbdunkel ist zu erkennen, dass es sich um ein Schlafzimmer handelt. Ohne ein Blick auf das Bett zu werfen geht sie zum Fenster und zieht einen der Vorhänge zur Seite, so dass ein fast unerträglich heller Lichtstrahl die staubige Luft durchtrennt wie ein scharfes Messer und ein dämmriges Licht sich in dem kleinen Raum ausbreitet. Die Frau öffnet das Fenster und tritt einen Schritt zur Seite, als die beiden Falken vom Dach augenblicklich hineinflattern und sich auf dem Baldachin des Bettes niederlassen.
Während die Elfe ihren Umhang abnimmt und auf einen Stuhl neben dem Fenster legt, dreht sie sich schließlich zum Bett. Ihr Blick ist auf die von einem weißen Laken verhüllte Gestalt gerichtet. Um das Bett herum stehen kleine Schalen verteilt, in denen sich verschiedenfarbige Pulver befinden. Die Luft über dem Bett flimmert leicht wie an einem heißen, trockenen Sommertag. Verschiedene Symbole und Runen sind mit unterschiedlichen Farben auf die Bettpfosten aufgebracht worden.
Der Blick der Elfe bleibt weiterhin auf das Bettlaken gerichtet, während sie mit einem geübten Handgriff ihr Haar umgreift und hinter dem Kopf mit einem Tuch zusammenbindet. Schließlich nimmt sie ihre Handschuhe ab und legt auch diese über den Stuhl, bevor sie ihren Blick nur langsam vom Bett abwendet und mit erstickter und dennoch fester Stimme sagt "Mein Name ist Lanah, ausgebildet im Tempel des Lichtes zu Nordhain. Meine Seele ist mit TaShiRas verbunden. Ihr habt mich gerufen."
Die Worte wirken unnatürlich laut in der Stille des Raumes. Als erneut Stille eintritt erheben sich die beiden Falken und lassen sich auf dem Bett neben der verhüllten Gestalt nieder. Gleichzeitig tritt aus dem Schatten neben der Tür eine weitere Person.
Sie ist in einen weiten weißen Umhang gehüllt, der mit goldenen Runen bestickt ist. Nur ihr Gang und ihre fließenden Bewegungen lassen darauf schließen, dass es sich ebenfalls um eine Elfe handelt.
Lanah führt die rechte Hand erst zur Stirn, dann zum Mund, dann zum Herzen, bevor sie sich leicht verbeugt "mae govannen, Aluviel"
Die Elfe erwidert den Gruß auf die gleiche Weise "mae govannen, Lairfey Lanah" und zieht sich das Tuch vom Kopf, das bislang ihr Gesicht verdeckt hatte. Weise, müde Augen mustern Lanah und ein gutmütiges Lächeln umspielt ihre blassen Lippen. "Die Zeit ist wie eine Sanduhr und sie zerrinnt unter unseren Fingern." Ihr tiefgrünen Augen wandern zum Bett, dann wieder zu Lanah, mit einer einladenden Geste deutet sie der Elfe zum Bett zu gehen "ich werde euch dennoch einen Moment allein lassen, bevor wir beginnen" Sie führt erneut ihre Hand zum Herzen, verlässt dann mit fließenden Bewegungen den Raum und die Tür schließt sich hinter ihr.
Lanah wendet ihren Blick zum Bett, auf dem immer noch die beiden Falken sitzen und sie neugierig mustern. Sie geht auf das Bett zu und setzt sich behutsam auf dessen Rand. Ihre Hände zittern leicht, als sie nach dem makellos weißen Laken greift und es langsam zurückzieht. Ihr Gesicht bleibt unbewegt, als sie das nahezu weiße Antlitz der Toten erblickt, lediglich die Tränen, die ihr über das Gesicht laufen zeigen, wie sehr sie mit der Fassung zu kämpfen hat, die sie unbedingt aufrecht erhalten will, bis sie ihre Aufgabe erledigt hat.
Die Priester scheinen ganze Arbeit geleistet zu haben. Auf TaShiRas Stirn, die völlig zerstört gewesen sein muss, ist nur noch eine Narbe zu sehen. Lanah nimmt das Laken vollständig weg und legt es ans Fußende des Bettes. Legt dann ihre Hand behutsam auf die kalten, fahlen Hände ihrer Gefährtin, die auf ihrer Brust verschränkt liegen.
Eine Hand legt sich auf Lanahs Schulter, als die Priesterin, die wohl unbemerkt den Raum wieder betreten hat, hinter sie tritt und flüstert "Trauer verbindet Seelen, mein Kind, lasse sie zu, sonst wird es schwierig"
Lanah zuckt leicht zusammen, schließt dann aber die Augen und nickt, während sie eine Hand auf die auf ihrer Schulter legt und ihre Trauer nun endlich zulässt. Wie ein schwarzer Schleier legt sie sich über ihren Geist, eine Hand, die nicht bereit ist loszulassen. Ihr Herz verkrampft sich und sie spürt wie ihr Bewusstsein langsam schwindet, sich erhebt und auf die Suche geht, auf die Suche nach dem, was übrig geblieben ist. Ihr Körper beginnt zu zittern und ihre Hand klammert sich um die der anderen Elfe, als sie plötzlich die Augen aufreißt, deren Iris das Weiß fast völlig verdrängt hat. Ein lauter Schrei dringt über ihre Lippen und die Arme der Elfe, die hinter ihr steht, schließen sich um sie, als sie in sich zusammensackt.
Aluviel nimmt die Elfe hoch, als würde sie nichts wiegen und legt sie neben TaShiRa aufs Bett. Sie geht um das Bett herum und das Pulver in den Schalen am Boden beginnt in den entsprechenden Farben zu brennen. Eine unwirkliche Atmosphäre legt sich über den Raum. Die Elfe kniet sich vor dem Fußende des Bettes auf den Boden und schließt die Augen. Ein leichter Nebelschleier aus den Schalen legt sich über das Bett und in der Luft erhebt sich ein leiser Singsang aus unzähligen Stimmen. Lanahs Brustkorb hebt und senkt sich schnell und heftig im Rhythmus ihrer Atmung. Ihre Hand umschließt immer noch TaShiRas Hände, klammert sich förmlich daran fest, nicht bereit loszulassen, noch nicht.
Nach einiger Zeit, mögen es Minuten, Stunden oder gar Tage sein, verstummen plötzlich die Stimmen. Der Nebel zieht sich zurück in die Schalen und Lanahs Atmung beruhigt sich allmählich. Aluviel öffnet die Augen und erhebt sich geschmeidig, als hätte sie nicht gerade für lange Zeit in ein und derselben Position gesessen. Mit langsamen Schritten geht sie um das Bett herum und setzt sich neben Lanah, legt ihr eine Hand auf die Stirn und flüstert "Sie ist hier"
Die junge Elfe öffnet die Augen, deren Iris nun wieder auf ein normales Maß zurückgegangen sind, jedoch nun in einem für sie ungewöhnlichen Grauton schimmern. Sie nickt und richtet sich langsam auf, legt den Kopf leicht schief und blickt auf die beiden Falken, die augenblicklich Platz nehmen auf ihren Schultern. Sie blickt Aluviel ruhig an und nickt erneut "ich weiß".
Schließlich dreht sie sich wieder zu TaShiRas Körper, lehnt sich vor und gibt ihr einen letzten Kuss auf die Stirn, bevor sie ihr einen Armreif vom Arm nimmt und um ihren eigenen legt. Zärtlich streicht sie ihr über die Stirn, legt dann das Laken wieder über sie, steht auf und nimmt ihren Umhang bevor sie Aluviel abwartend anblickt.
Die Elfe führt ihre Hand zum Herzen und das gutmütige Lächeln stiehlt sich wieder auf ihr Gesicht. Sie nimmt ihr Tuch und verdeckt damit erneut ihr Gesicht und ihr Haar. Sammelt ihre Utensilien ein und legt ein Pergament neben TaShiRa aufs Bett. Schließlich geht sie zur Tür und sie. Lanah geht an ihr vorbei in den Flur und verlässt kurz darauf das Haus.
Aluviel blickt sich noch einmal im Zimmer um, schließt dann die Tür hinter sich und folgt der jungen Elfe, auf deren Schultern immer noch die beiden Falken sitzen und deren Haltung sich seltsam verändert hat.
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Im Morgengrauen des nächsten Tages fährt eine relativ große Kutsche auf den Hof des Hauses. Auf dem Kutschbox sitzen zwei Elfen, die das Gefährt vor dem Hauseingang zum stehen bringen
Als die Kutsche zum stehen gekommen ist, springen die beiden Elfen vom Kutschbock. Einer der beiden geht zur Haustür und öffnet sie, während der andere die Kutsche hinten öffnet.
Schließlich verschwinden die beiden im Haus und kommen eine ganze Weile später mit einer Bahre wieder raus. Nachdem sie ihre die Kutsche beladen haben, verschwinden sie fast genauso unauffällig wieder vom Hof... ... wie sie gekommen waren
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Fred kommt zum Haus zurück und verschwindet augenblicklich darin. Einige Zeit später kommt er, bepackt mit einem großen Rucksack und zwei prall gefüllten Satteltaschen wieder heraus und geht zum Stall
Fred holt Günther aus seinem Verschlag und bepackt ihn mit seinem Gepäck, setzt sich dann auf die Bank vor dem Haus und wartet auf Bella
Belarbreena kommt auf den Hof geritten, wo ihr Vater und Günther bereits auf sie warten. Ich konnte sie nicht finden, hab Briefe geschrieben, erklärt sie während Fred sich erhebt und sich daran macht, Günther zu besteigen.
Belarbreena wartet auf der tänzelnden Renora, bis Fred soweit ist. Dann wollen wir mal, murmelt sie leise, tätschelt den Hals ihrer Stute und die zwei Reiter verlassen den Hof um sich auf ihre Reise zu begeben
© Lanah
Chapter 2
Wenige Tage später im Tempel
"Ich habe mich ihr noch niemals so nah und gleichzeitig so fern gefühlt" flüsterte die junge Elfe. Aluviel, die Lanah nun schon seit zwei Tagen nicht von der Seite wich, musterte sie mit wachem Blick. Die Vorbereitungen für die bevorstehende Zeremonie liefen auf Hochtouren. Lanah war in weiße, mit goldenen Runen bestickte Gewänder gehüllt. Ihr Haar war zurückgesteckt, was für die Elfe sehr ungewöhnlich war. Dadurch wurde der Blick frei, auf Rankentätowierungen an Hals, Schultern und Dekoltee, die Symbol waren für ihre Zugehörigkeit zum Orden des Lichts. Der Raum war erfüllt vom warmen Licht, der Herbstsonne, die die Welt in ein buntes Farbenspiel verwandelte.
Behutsam, fast zärtlich, legte Aluviel Lanah eine Hand auf die im Schoß gefalteten Hände und erwiderte ruhig "Versuche nicht krampfhaft Kontakt mit ihr aufzunehmen, es wird nicht funktionieren." Behutsam strich sie mit dem Daumen über die Hände der jungen Elfe "Sie ist da, aber sie weiß es nicht. Sie ist sich ihrer nicht bewusst. Sende ihr deine Liebe, versuche sie zu spüren, das wird ihr helfen."
Lanah nickte und wie schon so häufig in den letzten Tagen bildeten sich Tränen in ihren Augen. Heiser flüsterte sie "Ich versuche es, aber alles in mir sehnt sich danach nur noch einmal mit ihr zu sprechen, ihr noch einmal..." Lautes Hufgetrappel war plötzlich vom Tempelhof aus zu hören. Lanah blickte von ihrem Schoß auf und erst zum offenen Fenster, dann zu Aluviel. Diese drückte noch einmal die gefalteten, kalten Hände, während sie in einer fließenden Bewegung aufstand und zum Fenster ging.
Auf den Hof war eine schwarze Kutsche gefahren, die von zwei Reitern begleitet wurde. Auf den ersten Blick eine Menschenfrau und ein Zwerg. Aluviel nickte, als würde sie auf eine unausgesprochene Frage antworten und sah zu Lanah, die mittlerweile neben ihr stand und ebenfalls auf den Hof blickte "Sie sind hier".
Lanahs Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie die Kutsche sah. Mehrere Elfen verließen den Tempel über die große Treppe und eilten auf die Ankömmlinge zu. Darunter auch ein junges Mädchen, dass Lanah als Luthien erkannte, TaShiRas leibliche Tochter. Sie hatte sie bereits nach ihrer Ankunft kurz gesehen, durfte aber nicht mit ihr sprechen. Jetzt konnte sie beobachten wie zwei der Elfenpriesterinnen die Pferde der Reiter in den Stall führten und der Zwerg, den Lanah als Fred erkannt hatte, auf seine Tochter zuging. Diese fiel ihm erst freudestrahlend in die Arme, doch als sie das Gesicht ihrer Schwester sah, löste sie sich von ihrem Vater und starrte auf die schwarze Kutsche.
Aluviel fasste Lanah am Arm und zog sie vom Fenster weg. Gutmütig flüsterte sie "Komm, wir müssen noch einiges vorbereiten". Ein kühler Windstoß ließ die langen, weißen Vorhänge des Fensters wehen und als Lanah einen letzten Blick auf den Hof warf, konnte sie noch erkennen, wie Fred mittlerweile auf dem Boden kniete, Luthien auf seinem Schoß, die er langsam wiegte und leise auf sie einzureden schien und Belarbreena neben ihm, die ihrer Schwester behutsam übers Haar strich.
Aluviel drehte Lanah zu sich und strich ihr über die Wange "Sie wissen es nicht, einzig Luthien wird es eines Tages erfahren. Die Seelenwanderung ist ein Geheimnis, dass die Mauern dieses Tempels niemals verlassen wird. TaShiRa hat sich einst dafür entschieden ihre Reise nach diesem Leben noch nicht zu beenden." Lanah nickte und fasste sich mit der Hand auf den Armreif, den sie TaShiRa kurz vor ihrer Abreise abgenommen hatte, dann folgte sie Aluviel, die sie aus dem Zimmer führte, um die letzten Vorbereitungen zu treffen.
Wenige Stunden später
Tränen liefen über Lanahs Gesicht, als sie Aluviel durch einen dunklen Gang folgte, der sie tief in den Tempel führte. Die ältere Elfe blieb vor einem großen Portal stehen und sah sie fragend an, obwohl sie doch nur zu gut wusste, warum Tränen ihr Gesicht benetzten. Zärtlich strich sie ihr mit dem Ärmel ihres Gewandes über die Wangen und flüsterte "Hab keine Angst, mein Kind. Du wirst sie nicht verlieren, niemals. Sie wird immer ein Teil von dir sein. Die Liebe die du und jeder andere ihr geschenkt habt und noch immer schenkt, wird sie begleiten, wo auch immer ihre Wege sie nun hinführen. Sie wird ihren Weg erhellen. Wird ihr Sicherheit und Geborgenheit schenken und ihr Anker sein in einer neuen Welt, auf einem neuen Weg."
Lanah legte den Kopf leicht schief und wusste nicht, ob sie diese Frage stellen durfte, aber was, wenn es doch noch eine Hoffnung gab "Wird..." sie stockte und musste sich leicht räuspern, um ihre belegte Stimme wieder in den Griff zu bekommen "... wird sie sich an irgendetwas erinnern können?"
Aluviel schüttelte den Kopf "Nein, bewusst sicher nicht. Es ist ein neues Leben, ein neuer Weg". Lanah nickte leicht und senkte den Blick. Eigentlich war ihr die Antwort bereits klar gewesen, aber sie hatte von TaShiRa gelernt die Hoffnung niemals aufzugeben. Aluviel setzte gerade an, noch etwas zu sagen, als sich das große Portal vor dem sie standen mit einem Mal lautlos öffnete und den dunklen Gang in dem sie standen mit hellem, warmem Licht erfüllte.
Lanah musste die Augen zusammenkneifen bis sie sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten. Als sie den Blick wieder hob stockte ihr der Atem. Der Raum vor ihr war nicht so groß wie das Portal hätte vermuten lassen, aber er war angefüllt mit Kerzen. Tausende von Kerzen, die einen kleinen Altar umgaben, der in der Mitte des kreisrunden Raumes stand und mit einem tiefroten Tuch bedeckt war. Ansonsten war der Raum völlig leer.
Lanah blickte Aluviel fragend an. Diese nahm ihre Hand und führte sie über zwei Stufen hoch zur Mitte des Raumes und deutete auf das Tuch "Bitte leg dich hin" Lanah wollte gerade etwas erwidern, als sich das Portal langsam schloss und mit einem leisen Klick zu fiel. Aluviel nahm Lanah die Robe ab in die sie gehüllt war und lies sie zu Boden gleiten "Du hast damit gerechnet, dass wir nicht allein sind?" fragte sie die immer noch verblüfft wirkende Elfe. Lanah nickte, legte sich auf den Altar und schloss die Augen. Er war zwar bedeckt mit einem Tuch, dennoch konnte sie deutlich den kalten, harten Stein unter sich spüren.
Aluviel lächelte leicht und schüttelte den Kopf, dann flüsterte sie "auch ich werde euch jetzt allein lassen". Als Lanah die Augen öffnete und widersprechen wollte, stellte sie fest, dass sie bereits völlig allein in dem Raum war. Nur eine leise Stimme drang noch flüsternd an ihr Ohr "Schließ die Augen und du wirst wissen, was zu tun ist. Sie wird dir den Weg weisen".
Lanah zögerte noch einen Moment, doch dann tat sie, was die Stimme ihr gesagt hatte und schloss die Augen. Zunächst nahm sie noch alles war, was um sie herum geschah, auch wenn es nicht viel war, aber sie hörte das leise Flackern der Kerzen, hin und wieder ein dumpfes Geräusch aus den weiten, verwinkelten Gängen des riesigen Tempels und ihren eigenen Herzschlag. Doch dann, plötzlich, sah sie vor sich ein Licht. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie eine Gestalt darin zu erkennen glaubte. Behutsam begann sich ihr Geist von ihrem Körper zu lösen und auf die Gestalt zuzugehen. Immer näher, Schritt für Schritt, bis sie schließlich eine ausgestreckte Hand erkannte und ein Lächeln, ein Lächeln, das sie wohl niemals vergessen würde. Augen, die sie unter tausenden wieder erkennen würde. Die sie einst eingeladen hatten. Eingeladen hatten zu lieben, geliebt zu werden. Loszulassen, von dem was geschehen war. Zuzulassen, was möglich war. Anzunehmen, was ihr dargebracht wurde. Und sie taten es immer noch.
Unendlich langsam, als wäre der Rest der Welt stehen geblieben, hob Lanah ihre Hand und wollte nach der ihr dargebotenen greifen, doch das Lächeln zeigte ihr, dass es nicht die Zeit war, um festzuhalten, sondern der Moment, um loszulassen. Das Lächeln sprang über, stahl sich auf Lanahs Lippen und formte die Worte "im meleth cen, mel gildin, an-uir".
Und der Körper der jungen Elfe begann zu leuchten, in einem strahlenden Weiß, heller als jede Kerze, heller als jeder Sonnenschein es jemals für möglich gehalten hätte. Die Flammen im Raum begannen so wild zu flackern, dass sie bereits drohten zu erlöschen, doch plötzlich löste sich das Licht von dem Körper, der immer noch völlig ruhig da lag und stieg hinauf, sucht sich seinen Weg durch die Decke des Raumes und verschwand, ließ den Raum in völliger Stille zurück. Nur wenn man genau hinhörte, konnte man leise, geflüsterte, fast gehauchte Worte hören "im meleth cen, mel niphredil, an-uir".
© TaShiRa 2006
Vergangenheit..
~Was immer auch geschehen mag, ich werde zu Dir zurückkehren~
~Es gibt immer ein Morgen, mel anor!~
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In my heart will be always a place for you.
In my dreams I always see a soul about the Sky
Everywhere I am there you be
Cause I always saw you in my light
I keep on be a part of you
Chapter 3
~~Nicht sehr weit vom Tempel entfernt~~
..etwa zur gleichen Zeit..
Lang wehten die Haare hinter der Elfe her, als diese mit einem gehetztem Gesichtsausdruck querfeldein durch das Gehölz des Waldes zurannte.
Fest presste sie ein Laib Brot und einen kleinen ledernen Beutel an den zierlichen Körper. Verdammt, alles war schief gegangen.
Warum mußte die Bäuerin grad dort auftauchen!
Ein Handfester Fluch kam ihr über die Lippen. Hastig blickte sie sich um.
Noch mehr beschleunigte sie ihr Tempo,als unweit hinter ihr das wütende Gekläff von Hunden ertönte. Mist, auch noch die königliche Hundemeute!
Sie schien im Moment vom Pech verfolgt zu sein. Hatte sie doch gerade die Auslage des Edelsteinhändlers unauffällig, wie sie glaubte, auf dem Marktplatz in den Ausschnitt ihres Dekoltees gleiten lassen.
Kurz vorher noch hatte sie schnell einen Laib Brot beim Bäcker migehen lassen, es hatte sie einfach nicht anders handeln lassen können, seit Tagen schon hatte sie nicht mehr als eine Handvoll Beeren im Magen und eienn Schluck Wasser aus dem Dorfbrunnen...
Der Schrei nach der Stadtwache jedoch bestätigte ihr im gleichen Moment, dass es nicht so war. Elanor verzog das Gesicht. Meine Güte, hatte die Frau geschrien, so ein schrilles Organ hatte sie noch nie vernommen.
Das näherkommende Kläffen der Meute und die rufe der Jäger riss sie in die Wirklichkeit zurück.
Keuchend sah Elanor sich um. Rechts von ihr führte der Pfad tiefer in den Wald hinein.Sie wußte ehedem nicht mehr wo sie sich befand. Langsam merkte sie auch, das sie nicht mehr lang so weiterrennen können würde.
Doch sie musste weiter. Bekämen die Häschér sie zu fassen, war ihr der Galgen sicher.
Zuviel schon hatte sie auf dem Kerbholz.
Die Liste war sehr lang,auch wenn sie nie jemandem körperlichen Schaden zugefügt hatte. Dennoch, mit Dieben kannte man irgendwan kein Pardon mehr.
Hastig wischte sie sich den Schweiss aus den Augen, der ihr in Strömen von der Stirn lief, rannte dann, das Ziehen in den Seiten ignorierend, weiter den Pfad entlang auf den Wald zu.
Kaum das sie diesen erreichte,sprang sie mit einem Hechtsprung in das dichte Unterholz und lief,hakenschlagend wie ein Hase ,quer zwischen den mächtigen Baumstämmen hindurch.
Jäh blieb sie stehen,als sie auf einen kleinen Fluß stieß, der leise murmelnd seinen Verlauf durch den Wald hindurch fand.
"Klasse" schoß es ihr durch den Kopf, so konnte sie vielleicht die Hunde und auch die Jäger für eine kurze Zeit irritieren und von ihrer Fährte abbringen.
Elanor sprintete auf das Wasser zu und sprang mitten in das Wasserbett hinein,rannte gegen dessen Lauf weiter.
Das Kläffen kam weiter näher.
Die junge Frau achtete nicht mehr darauf, wohin sie rannte, nur weg, weg, war alles,was sie noch denken konnte. Ihr keuchendes ringen nach Atem, sowie das Platschen,während sie durch das Wasser rannte, waren merkwürdigerweise das einzige,was man wahrnehmen konnte.
Selbst die Tiere des Waldes spürten wohl die Spannung die über dem ganzen lag.
Steine haben wohl die üble Angewohnheit, dass sie immer so im Weg liegen,das etwas passieren muß, soll man meinen.
Elanor sollte davon auch nicht befreit sein.
Es knackte leise,als sie mit dem fuß unter Wasser zwischen zwei Steinformationen hängen blieb und der Länge nach ins Wasser fiel.
"Au"schnell presste sie die Lippen aufeinander. Ihr Götter, nur kein laut jetzt. Das Kläffen der Jagdmeute entfernte sich, die Tiere schienen tatsächlich ihre Fährte verloren zu haben.
Die Elfe verzog das Gesicht,als sie nach dem Knöchel tastete. Verdammt, das fehlte ihr jetzt noch.Keine Unterkunft, nichts zu beissen, denn der Laib Brot war ihr bei dem Sturz gerade aus dem Arm gefallen und schwamm im Wasser davon.Jetzt auch noch das! Na toll. Fast wütend sah sie zu, wie der Knöchel langsam aber sicher begann,anzuschwellen und ,na wie herrlich, sich auch noch leicht bläulich zu verfärben begann.
Auf den Knien erstmal aus dem Fluß krabbelnd, blieb Elanor an dessen Ufer sitzen. Oha. Es dunkelte bereits und hier war sie gänzlich fremd.
"Hm" Elanor murmelte vor sich her,wohl um das eigene Unbehagen zu vertreiben. Sie befand sich wörtlich in einer verlassenen Gegend.
Außer den Bäumen war hier überhaupt nichts. Nichtmal ein Forsthaus vermochte sie auszumachen.
"So ein Mist, das tut ja weh" elanor schüttelte wütend den Kopf.
Es halft nichts, sie mußte den Knöchel bandagieren.
Wohl oder übel musste der umhang, eh schon sehr zerschlissen, daran glauben.Zu blöd nur,hatter er ihr des Nachts doch als Deckenersatz gedient.
Das eine was man will, das andere,was man muß.
Leise knirschend gab der Stoff des Umhangs nach,als sie einen Streifen abriss.
"hmpf,hoffentlich hilft das auch" todderte sie leise, sich den Streifen um den Knöchel bindend.
Elanor's vorsicht war zu sehr gesunken,während sie darin vertieft war, sich ein wenig selbst zu bemitleiden. Sie hatte die Wachen und deren Meute erfolgreich abgeschüttelt, doch dafür die Aufmerksamkeit von anderen nicht wirklich friedfertigen Bewohnern des Waldes bei ihrer Flucht erregt.
Lautlos traten acht in dunkle Lumpen gehüllte Gestalten auf sie zu.
Es ging alles mit einer tötlichen Präzession vonstatten.
Zwei Hände packten unvermittelt zu und pressten Mund,Nase und Augen von hinten zu,dann knackte es leise.Innerhalb von Sekunden war es still. Sehr still.
Am Ufer des Flußes lag wie im Schlaf ein halbentkleideter Körper, wie im Schlafe daliegend,lediglich Unterhemd und Hose noch hatte die Elfe an.
Tasche,Waffen und Bekleidung als auch der wenige Schmuck wechselten den Besitzer.
Die Gestalten verschmolzen mit den Schatten so lautlos und schnell,wie sie kgekommen waren.
So bekamen sie nicht mehr mit, das sie nicht unbeobachtet und auch nicht ganz so allein waren.
Kaum war die letzte der finsteren Gestalten im Unterholz verschwunden, änderte sich die Szenerie ein weiteres Mal.
Die vorherrschende Spannung über der Lichtung verdichtete sich abermals, ohne das etwas zu sehen oder zu hören gewesen wäre.
Wirklich nichts?
Ein leiser Wind kam auf, warum und weich, wie nach Blüten des Frühlings durftend. So ganz und gar nicht passend, denn schließlich war es doch gerade Anfang Februar des Jahres 1613.
Zu der seichten Brise,welche mit den Haaren der am Boden liegenden Elfe spielte, gesellte sich ein zunächst leises Wispern, welches sich zusehends zu einem zarten Singsang von unzähligen Stimmen festigte.
Etwaige Zuschauer hätten im nächsten Momen sicherlich erschrocken den Atem angehalten.
Der Wind verebbte nicht,wurde aber auch nicht stärker, dennoch tat sich jetzt etwas anderes:
Klare,kleine Lichtimpulse manifestierten sich am Rand der Lichtung. Man hätte sie zunächst für Glühwürmchen halten können,bestenfalls auch Irrlichter, wären die immer stärker pulsierenden Lichter nicht in allen erdenklichen Farben und Formationen ausgefallen.
Wie spielerisch umhertanzend, näherten sich die Lichtpunkte zielstrebig dem am Boden reglos daliegendem Körper.
Konstant in einem scheinbar bestimmen Rhytmus begannen die farbigen Lichter die Elfe zu umtanzen.
Die Haare der Bewusstlosen begannen wie von einem Windstoß erfaßt zu flattern. Ohne daß sie berührt wurde,hob sich der Körper zunächst kaum sichtbar an, schwebte schließlich einige Zentimeter über dem Erdboden.
Wie ein Mantel umtanzen die Lichterscheinungen den Körper.
Kaum das die Lichtpunkte den Körper in wie im Tanz zu umschließen begannen,entwich aus dem leblosen Körper etwas in Herzhöhe, das man als einen Nebelschwaden hätte deuten könnte, veharrte ,als wolle es nicht wirklich weichen, verschwand schliesslich,dabei gen Himmel schwebend.
Das Leuchten wird stärker, als noch immer anhaltende Wispern in einen hellen Gesang übergeht, zwischen welchem sich ein weiteres Stimmbild herauskristalisierte,das in einer alten vergessenen Sprache zu flüstern schien.
In dem Moment,als das flüstern einsetzt,begann sich der Körper der Elfe sacht langsam um sich selbst zu drehen,die Arme winkelten sich gänzlich vom Körper ab.
Ein geradezu unwirkliches Szenario, auf der längst von der Nacht erfaßten Lichtung ablief.
Als würden sich die Lichtpunkte mit den körperlosen Stimmen verständigen,ordneten sich diese zu immer neuen Formationen an, umkreisten die Elfe immer näher, wobei das Leuchten immer stärker wurde, schließlich derart grell wurde, daß es für Augen unerträglich schien, noch hinzusehen um beobachten zu können.
Der Gesang verstärkte sich, immer eindringlicher, je heller das Leuchten wurde.
Dann jäh begannen die Lichter in den Körper einzutauchen,selbst in die Körperöffnungen von Ohren,Augen,Nase und dem halboffenstehendem Mund.
Gleichzeitig wurden Gesang und Sprache nach und nach leiser, verebbten schliesslich gänzlich.
Still verharrte der Körper der Elfe noch eine zeitlang in der Luft, sank dann, wie getragen behutsam zu Boden. Seltsam anmutend, nun in ein weißes, weites Leinengewand gehüllt, welches mit merkwürdigen Runen bestickt war.
Die Stille, die sich nun über die Lichtung ausbreitete, war fast noch erdrückender und unwirklicher als das, was eben geschehen war.
Einige Wochen später.. ein kurzer Zeitsprung.. Der Mörder TaShiRa's wurde gefaßt und wartet in einer Zelle auf sein Verfahren und eine Verurteilung.
Im Fensterrahmen der Zelle vom Kerker erscheinen 2 Hände und legen sich auf die Fensterbank.
Mühsam und zögerlich hebt sich ein Kopf hinauf gefolgt von einem Körper.
Seine Züge sind ausgemergelt.
Nach ein paar Minuten hat er er geschafft sich auf das Fensterbrett zu ziehen und sinkt schnaufend zusammen.
Mit einer Hand streicht er sich die verfilzten Haare aus den Augen und seufzt. Resignierend schaut er in den Himmel.
Unter diesem würde er wohl nicht mehr wandeln können....
Der Zelleninsasse fängt leise an ein Lied zu pfeifen.
Melancholisch und träge schwebt die Melodie über den Platz
Seoman schliesst die Augen und lehnt sich an die Wand.
Sein Atmen wird tiefer und langsamser und kurz darauf ist er eingeschlafen.
Eine dunkle Gestalt betritt den Dorfplatz von Pandea.
Am Rande dessen bleibt sie stehen und sieht sich sorgfältig um. Sie suchte jemand, das steht fest und es musste dringend sein diese Person zu finden, denn im Normalfall "sieht" man sie nur nachts.
Die Gestalt einer jungen Elfe taucht, sich immer wieder merklich nervös umsehend, aus den verwinkelten Gassen des Wohnviertels auf.
Am Rand zum Dorfplatz bleibt sie stehen,die dunkelblaue Kapuze tiefer ins Gesicht ziehend.Verdammt, hoffentlich ging das gut.
Elanor fährt sich mit beiden Händen durch das Gesicht,dann strafft sie sich,geht langsam weiter,sich aber im Schatten haltend.
Es ist offensichtlich,das sie vermeiden möchte,gesehen zu werden.
Die Frau will gerade wieder im Wald verschwinden, als sie Elanor erblickt. Sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben, hier einem lebenden Bewohner zu begegnen. Um keine Zeit zu verlieren geht sie auf die Fremde zu.
Elanor erstarrt in der Bewegung, als sie leise Schritte hört.
Sie flucht in sich hinein,dreht sich dann langsam um.
Jetzt konnte sie vergessen,was sie vorhatte.
Gute Miene zum Bösen Spiel aufsetzend,blickt sie der Fremden Person entgegen.
Mit einem „Vendui“ bleibt Ilmra vor der Fremden stehen. Kurz mustert sie jene. Eine Elfe, wunderbar. Das kann ja heiter werden. Doch für einen Moment schiebt sie ihre Gedanken zur Seite und kommt direkt zur Sache. Kennt Ihr jemanden der auf den Namen Seoman hört? Ihre steife Haltung und ihre ernste Miene zeigen wohl, dass mit ihr nicht zu scherzen ist.
Elanor verlagert ihr Standgewicht vom linken auf das rechte Bein.
Es ist nicht zu übersehen, das sie bei dem Namen zusammenzuckt.
Ihre Lippen werden schmal, dann besinnt sie sich jedoch.E
s mußte nicht die ganze Welt mitbekommen.
"Vendui ussta Jallil"grüsst sie in ihrer eh leisen Art zurück,dabei höflich den Kopf neigend.Sie macht keinen Hehl daraus, diese Sprache zu verstehen und auch zu sprechen.
Ihre hellgrauen Augen funkeln im Laternenlicht,als sie die fremde eingehend mustert "Wer möchte diese Auskunft erlangen."
Ilmras Blick wird durch Elanors Worte immer skeptischer. Ganz egal woher diese Person ihre Sprache gelernt hat, sie war eindeutig keine ihres Volkes. Ich. Antwortet sie knapp und erneut in der Menschensprache, da sie, seit sie auf der Suche nach ihrem Neffen ist, immer wieder auf diese Sprache angewiesen war.
Die Elfe kann sich eines Schmunzelns nicht erwehren.
Warum auch sollte jemals das Zusammentreffen mit den Dunkelelfen einigermaßen normal verlaufen.
Ihr war jedoch derzeit nicht wirklich nach kleinen Spielchen.
Leicht den Kopf neigend,gibt sie zurück "Was wäre wenn jemand den von Euch gesuchten kennen würde?"verzieht dabei nicht eine Miene denn so ganz einfach sollte ihr Gegenüber es dann auch nicht haben.
Langsam aber sicher würde sie Dank dieser Elfe die Nerven verlieren. Wie sie die Art dieser Rasse hasste, konnte sie kaum in Worte fassen. Immer alles bereden müssen, immer hinterfragen, statt zu handeln. Wo finde ich ihn? Fragt sie ohne ihr eine Anwort zu geben. Wenn jemand so interessiert nachfragt, dann weiß er meist mehr, als er anfangs zugeben will.
Elanor mustert die Frau vor sich erneut.
In ihr sträubt sich eigentlich alles,jemals wieder nur andeutungsweise länger als nötig mit einem dieser Rasse zu reden.
Doch genauso weiß sie selbst, das sie nie anders handleln kann und wird,als eh immer.
Die junge Frau seufzt leise,dann erwidert sie "Da..wo er von allein nimmer herauszukommen vermag."
Sie verschränkt nun ihre Arme und mustert ihr Gegenüber erneut. Wäre die Dame so freundlich und sagt mir, wo sich dieser Ort befindet? Der sarkastische Ton in ihrer Stimme ist kaum zu überhören, aber die Suche hatte schon genug Zeit in Anspruch genommen, zuviel.
Die Heilerin wiegt den Kopf leicht hin- und her.
Der Sarkasmus entgeht ihr in keinerweise.
Ihr selber passt es überhaupt nicht,wie das Gespräch hier überhaupt läuft "Wäre sie, wenn sie wüßte wozu.Geb ich jedem Fremden hier Auskunft? Weiss ich denn,
welche Absichten Ihr hegt?"
Ilmras Augen funkeln, doch aus welchem Grund, ist noch nicht zu definieren. Sie ist sich bewusst, dass sie dieser Frau keine Rechtfertigung ablegen muss, doch um die Sache nicht zu verkomplizieren, antwortet sie diesmal. Mein Neffe Wobei sie das.eher ausspuckt. ...hat vergessen eine Sache zu Ende zu bringen. Ich will ihn daran erinnern und ihm dabei helfen. Wobei sie mit "helfen" wohl eher meint, dass sie ihn dazu bringen wird, sich dieser Sache zu stellen. Für sie war er schon immer das weisse Schaf der Familie gewesen. Diesmal jedoch wird sie es verhindern, dass er Schande über die Familie bringt, vor allem denkt sie dabei an sich.
Die Elfe zieht eine Augenbraue hoch,dann fährt sie sich mit einem Finger über die Nasenwurzel." Flohlu uns'aa. Uk zhah wun l' kul'gobsula." macht dabei Anstalten sich umzudrehen. (Folgt mir. Er sitzt im Gefängnis )
Im Gefängnis? Sie muss auflachen. Es würde an ein Wunder Grenzen, wenn ihr Neffe mal nicht für Aufregung sorgen würde. Mal sehen wie lange er das noch machen kann, denkt sie sich und grinst leicht dabei. Wortlos folgt sie der Fremden.
Elanor bleibt unvermittelt stehen und sieht die Frau nachdenklich an "Seine..Tante sagt Ihr?"
Mit einem Nicken bleibt auch sie erneut stehen. Wie heisst es so schön? Die Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Anschließend sieht sie sich um, irgendwie konnte sie kein Gebäude erblicken, welches sie an ein Gefängnis erinnert.
Die jugendlich aussehende Elfe zögert nur kurz,sagt dann leise "Nein. Das kann niemand.Ich werde Euch glauben ,das Ihr es seid.Habt Ihr einen Moment Zeit.Ich denke, es gibt einiges, das Ihr noch erfahren solltet,ehe Ihr zu ihm geht"
Mit verengten Augen nickt sie erneut. Nur zu, anscheinend kann er ja nicht weglaufen. Obwohl sie eigentlich nicht wirklich Lust auf irgendwelche Geschichten hat, interessierte es sie nun doch. Ich lausche.
Elanor ist alles andere als eine Geschichtenerzählerin.
Sie lehnt sich an einen in der Nähe stehenden Baum und der Tante dürfte wohl nun doch egal wie kühl sie sich geben mag,hier und da ein wenig die Hutschnur hochgehen.Ohne etwas zu beschönigen,erzählt Elanor in kurzen und knappen Worten die Geschehnisse,lässt aber auch nichts aus,noch weniger versucht sie sich für ihr Verhalten zu rechtfertigen.Irgendwann stockt sie beim Reden und fährt sich,keinen Hehl daraus machend,das es ihr alles andere als egal ist,was jetzt passiert,über die Augen,sieht dann entschlossen zu Ilmra und endet leise "Ich war jetzt auf dem Weg zu ihm.Um das rückgängig zu machen..was nicht nur ihm schaden würde."
Ihr Gesichtsausdruck zeigt wohl, dass sie teilweise nicht ganz glauben kann, was sie da hört. Dennoch versucht sie sich nicht von diesen Geschehnissen beeindrucken zu lassen, ihre Aufgabe ist eine andere. Wollen wir mal offen sein. Diese Frau und ihre 2 Kinder sind mir egal. Doch tut, was ihr nicht lassen könnt, solange ich ihn lebend in die Finger kriege. Sagt sie gelassen. Und es nicht allzu lange dauert. Fügt sie noch hinzu.
Elanor hatte an sich nicht wirklich mit einer anderen Antwort oder einer anderen Reaktion gerechnet. Lediglich ein "Ay"von sich gebend,löst sie sich von ihrem Standplatz.
Es war alles gesagt .
Alles? „Ihr wollt ihn nicht nur Besuchen, Jallil
Die Elfe lächelt sie fast amüsiert an "Denkt Ihr, eine unerfahrene, naive kleine Elfe vor Euch zu haben? "ihrerseits die Arme verschränkend,blickt sie die Drow fast herausfordernd an.
Antwortet auf diese Frage nicht, lediglich ein kleines Grinsen ziert ihre Lippen. Wortlos setzt sie sich auf eine Bank, unweit des Wachhauses. Die Beine übereinander legend macht sie eine einladende Handbewegung zur Seite. Ich warte hier.
Elanor 's Gedanken rasen.Bei Eir..das könnte ihr noch an den.. Ach verdammt noch mal.Es war nicht das erste mal, das sie sich über Grundsätze und Regeln hinweg gesetzt hat.Leise mit der Zunge schnalzend,nickt sie und gibt leise zurück Es sei.
Sie wendet sich ohne weitere Worte zu verschwenden ab und geht ,in Gedanken jetzt bereits bei dem,was sie vorhat,auf das Gefängnis zu.
Sie blickt kurz gen Wohnviertel, dann zum Wachhaus,ehe sie zum Kerker weiter geht.
Elanor atmet tief durch,als sie vor einem der Kerkerfenster stehen bleibt.
Nein, sie würde der Familie von Ihm das nicht antun.
Was mit Ihm letztendlich passieren würde..nunja.
Zumindest würde er nicht den Kopf verlieren.
Filigrane Finger fahren zu der dunkelblauen Kapuze und schieben sie zurück.
Sofort fällt eine silberne Flut weit über die Hüfte reichender,lockiger Haare über die Robe der Frau,welche anmutig vor den Gittern niederkniet.Kurz lauscht sie in die Stille.Ja, ER war dort drinnen.
Ein bitteres Lächeln umspielt volle,rote Lippen.
Für einen Moment verharrt sie schweigend,als sie kurz zu jemandem blickt,der ausser Sichtweite für den Zelleninsassen war.
Die junge Frau wendet den Kopf wieder zu den Gittern,schliesst kurz die Augen.
Es fiel ihr schwerer,als sie zugeben würde doch dann durchbricht die klare, wenn auch leise Stimme Elanor's die Stille,als sie sich etwas vorbeugt.
Kurz blickt Ilmra zu der Elfe. Nein, was sie da genau tat interessierte sie nicht, doch konnte sie es kaum erwarten mit Seoman in ihrer Heimat einzutreffen. Viel zu lange war sie von dort weg gewesen, viel zu lange hatte sie in dieser Welt hier ihre Zeit vergeudet.
Die hellgrauen Augen scheinen jetzt in einem sanften,silbernem Licht zu pulsieren und die Stimme wird für einen Moment härter Einst,Drow..sagte jemand zu Dir, er würde sein Knie nicht vor Dir beugen,selbst wenn diese Person im
Sterben liegen würde.
Sie rutscht näher an den Kerker heran,als von innen sehr wohl zu vernehmen ist, wie in der Zelle jemand scharf die Luft einzieht.
Elanor hebt langsam die linke Hand "Im díhena je man le enni danen gorf",wiederholt,da ihr bewusst ist, das er sie nicht versteht "Ich vergebe Dir, was Du mir angetan hast"kurz stockt sie, fährt dann leise fort,dabei erneut einen kurzen Blickwechsel mit jemandem austauschend,den Seoman nicht sehen kann,
dann wendet sie dem Gefangenem gänzlich die Aufmerksamkeit zu.
Nochmals hebt sie an zu reden, es gelingt ihr nicht ganz, ihre Emotionen zu verbergen Ich kann nicht um vergebung bitten, für das, was ich Dir antat,noch weniger bin ich
gekommen um Dir zu helfen.
Ich kann nur eines
Sie zuckt zusammen ,als von innen eine harsche Antwort kommt
"Wie immer..ohne Sinn und verstand..nun..sei es.Deine Familie kann nichts für Deine..egal. Deinen Kopf kann ich nicht retten,
doch den Fluch kann ich nehmen, wenn Du es willst.."
Elanor stockt und sieht fragend in die Dunkelheit der Zelle.
Seoman lauscht schon einer Weile der Stimme der Elfe, als er langsam die Augen aufschlägt.
Er blinzelt verwirrt als er das ihm unbekannte Gesicht erblickt
Wer bist... dann lächelt er finster Du! Wird man dich niemals los? er hustet und wendet den Blick von ihr ab.
Sein Stolz war nun endgültig verflossen, als diese Elfe ihn in diesem Zustand erblickte
Ich dachte ich hätte dich auf der Lichtung woanders hin geschickt...
Ilmra lehnt sich in der Zwischenzeit entspannt zurück und genießt das Einbrechen der Dunkelheit. Trotzdem blickt sie immer wieder zu der Elfe, denn lange würde sie sich nicht mehr gedulden. Was interessiert sie der Fluch?
Elanor entfährt ein amüsiertes Kichern,auch wenn ihr im Grunde nicht nach Lachen zu Mute war.
Sie nickt leicht "Sicher. Meinen Körper hast Du vernichtet.Sieht man ja wohl auch.
Sie wird wieder ernst "Nicht jeder kommt wieder,Seoman.Doch das
kann Dir ,denke ich ,jetzt im Moment egal sein.
Ich habe nicht ewig Zeit.Liegt Dir was an Deiner Familie? Dann gib Antwort und ich komm zur Sache"
Der inhaftierte Drow dreht sich um und schaut ihr in die Augen Wage es nicht meiner Familie etwas anzutun! er kriecht näher ans Fenster und seine Augen glänzen Tue ihnen nichts... und er sinkt in sich zusammen. Ich flehe dich an, verschone sie
Elanor schnellt vor und packt die Gitter, die ihn zu seinem Glück von ihr trennen.
Eiskalt zischt sie "Hast Du Dich gefragt, was Du meiner Familie angetan hast,als Du mich umgebracht hast? Weißt Du,was da los ist? Immer noch?
Nur mit großer Mühe gelingt es ihr, sich zu beherrschen.
Sie blickt den Drow unterkühlt an "Ich werde Deiner Familie nichts tun.Eher im Gegenteil.Also, Mörder,dann ist es in Deinem Sinne, wenn ich den Fluch aufhebe,der auf Dir und den Deinen liegt?"
Die Drow vernimmt die Worte der Elfe, da diese wohl eine Spur zu laut waren. Ihre Augen blitzen regelrecht auf. Sie hatte keine Lust hier wie ein Hund zu warten, während die beiden ein Privatgespräch führen. Darum steht sie auf, doch ist sie für Seoman weiterhin nicht in Sichtweite.
Seoman blinzelt sie verblüfft an Das würdest du tun? Was verlangst du dafür?
Er senkt demütig den Blick Ich bin bereit alles dafür zu tun er macht eine auslandende Geste und lächelt für sie unsichtbar Was aber in meiner Lage nicht nicht allzuviel ist...
Die vor dem Kerker kniende Elfe verzieht das Gesicht und lehnt sich zurück auf ihre Fersen "Selbst wenn Du könntest, würde ich nichts von Dir annehmen..und noch nie habe ich je etwas angenommen und bei Dir fang ich nicht an.
Sie blickt zur Seite,als sie die Schritte hört,dann wieder zu Seoman
"Nun. Deinen worten nach war das ein Ja.Dann sei es."
Noch während sie spricht,scheint sich an ihr etwas zu ändern.
Ein sanftes Leuchten beginnt von ihr selber auszugehen,umfließt sie schließlich.
Elanor s Stimme verändert sich und jetzt wirklich,wenn er es vorher nicht glaubte,weiß er ,das sie es ist.
Die Stimme ist in diesem Moment identisch,als sie ihre Worte in die Tat umsetzt „an i tûr i giliath thel rhach o le im mab- Mel cûl Luithad im si na luithad brûn naed i rhach no garth
Noch während sie die ersten Worte spricht,wandern kleine weiße Lichter, ähnlich wie Irrlichter in die Zelle.Elanor schließt die Augen,als sie endet und steht auf,ohne ein weiteres Wort an den Mann zu richten.
Noch weit genug entfernt bleibt sie stehen. Nun scheint Elanor das zu tun, was sie eigentlich vor hatte und Ilmar gibt ihr dafür nicht mehr als 5 Minuten. Dann würde sie Seoman dort rausholen und ihn dort hinbringen, wo er hingehört.
Elanor öffnet die Augen erst wieder,als sie sich der Frau zuwendet, die noch immer ausser Sichtweite für Seoman am Gefängnis steht,nickt nur leicht,murmelt etwas,das wie bwael ap'zen lu' fare al, ussta Jallil.ol orn'la tlu healthy whol ol, ka ol neitar chu mzild. klingen mag und huscht mit einem hintergründigem Lächeln an ihr vorbei in die Dunkelheit.
Der eingekerkerte Drow schaut Elanor hinterher bis sie aus seinem Blickfeld entschwunden ist. Nachdenklich runzelt er die Stirn, was in dieser Elfe vorgehen sollte war ihm ein Geheimnis.
Nur kurz verfolgt ihr Blick das Verschwinden der Frau, dann wendet sie sich dem Wachhaus zu und geht zur selben Stelle an der noch vor wenigen Sekunden die Elfe stand. Wortlos kniet sie sich hin und umfasst mit jeweils einer Hand einen Gitterstab...
Für einen Moment schließt sie konzentriert die Augen, wobei bereits im selben Moment die Gitterstäbe rot aufglühen und sich kurz darauf mit Leichtigkeit verbiegen lassen. Weit genug, damit das Häufchen Drow was noch übrig geblieben ist, durch kann.
Sie steht auf und sieht auf ihn herab. Verlasse dein Mauseloch, Seoman. Ihr Ton zeigt eindeutig, dass sie ihn nicht darum bittet, sondern es ihm befiehlt.
Seoman schaut nicht minder erstaunt, als nun das Gesicht seiner Tante in der Fensteröffnung auftaucht. Du? Was willst du denn von mir? Wie kommst du hierhin?
Der angesprochene Drow rührt sich trotz der Aufforderung erstmal nicht und schaut sie fragend an.
Sie hätte er nicht erwartet.
Sie tritt einen Schritt zurück und wiederholt ihre Worte. Verlasse dein Mauseloch, Seoman. Spätestens jetzt weiß er, dass sie nicht gut auf ihn zu sprechen ist.
Seoman neigt nun gehorsam den Kopf und klettert ein wenig ungelenk aus dem Gitter.
Unsicher streckt er sich als er sich hinausgezogen hat. Was willst du von mir? Habt ihr mich nicht hinweg gejagt?
Eine Weile, die Seoman wahrscheinlich wie eine Ewigkeit vorkommen, sieht sie ihn stumm an. Es geht ihr viel durch den Kopf. Das Volk und die Oberin verlangen nach dir. Alles weitere wirst du noch erfahren.
Natürlich gab es schon längst eine Nachfolgerin jener Oberin, die Seoman einst tötete. Und diesmal wirst du unserer Sippe keine Schande bereiten. Die letzten Worte klingen beinahe wie eine Drohung. Beinahe?
Seoman nickt nur kurz „Ich verstehe... Die Familie braucht mal wieder meine Dienste und danach einen Sündenbock... und tritt langsam auf sie zu. Ich komme.
Ilmras Hand umfasst Seomans Kehle und fast berühren sich ihre Nasenspitzen. Deinen Spott kannst du dir schenken. Es gibt genug die dich liebend gerne im Höllenfeuer baden sehen würden. Mit diesen Worten lässt sie von ihm ab und dreht sich um.
Der Drow lächelt zuckersüss „Dann muss die Lage ja ziemlich ausweglos sein, dass ihr mich zurückruft... und er verschränkt die Arme vor der Burst Wann soll es losgehen?
Sie dreht sich um und würde ihn am Liebsten gleich flambieren, doch hatte sie einen Auftrag zu erfüllen. Wir benötigen dich nicht für einen Kampf. Mehr sagt sie nicht dazu, er würde bald genug erfahren, dass und wie er bestraft wird. Folge mir.
Seoman schweigt nun und folgt ihr nun mit gesenktem Blick
Kurz darauf sind beide zwischen den Bäumen verschwunden.