Gleich vorweg.
Diese Story hier handelt ,es verwirrt sonst, wenn ich es nicht sag, einer Art Klon von TaShi. Gespielt nach wie vor von mir..aber auf einem anderen Server. Auf Silienta, um genau zu sein. Dort hat sie nichts mit der TaShi von Pandea zu tun. Somit auch ein klein wenig andere Eigenschaften..aber nur geringfügig.
Aber lest selbst.
TaShiRa und Der Waldbrand
Etwas stimmte nicht.
Abrupt richtete sich die Gestalt in der alten Buche auf, in welcher sie bis dahin regungslos am Stamm geruht hatte.
TaShiRa runzelte die Stirn.
Ein paar schmalfingrige, schlanke Hände schoben das dicht bewachsene Geäst zur Seite, um bessere Sicht auf ihre unmittelbare Umgebung erlangen zu können.
Zwar sangen die Vögel noch immer in den Bäumen weiterhin ihr Lied.
Doch im Wald tat sich etwas.
Dort vibrierte wörtlich der Boden.
Von allen Seiten der Lichtung brachen die Waldbewohner hervor.
TaShiRa entglitt ein sehr undamenhafter Fluch. Jetzt wusste sie, was nicht stimmte.
Die Halbvampirin sprang aus der Krone des mächtigen, weit verzweigten Baumes. .und verschwand? Nein.
Obwohl es noch hell am Tage war, flog Minuten Später eine mächtige weiße Eule tief in den Wald hinein.
Einige Federn rieselten zu Boden, als das Tier von einem Moment zum nächsten verschwand, als es hinter einer Böschung landete.
TaShiRa schüttelte sich, nieste leise und richtete sich halb kniend auf. Ihre Augen weiteten sich entsetzt, als sie das Feuer und dessen Ausmaße erfasste.
Die Halbvampirin überlegte, während sie sich versicherte, nicht einem Hinterhalt zum Opfer zu fallen.
Links und rechts der Lichtung leckten gierig Flammen über das ohnehin schon trockene Gehölz, fand en darin Nahrung und breiteten sich rasend schnell aus.
Die Waldbewohner brachen noch immer von allen Seiten aus dem Wald heraus, rasten und flogen panikartig in Richtung des nahe liegenden Dorfes davon.
TaShiRa blieb nicht großartig Zeit, um nach eventueller Hilfe oder einer Wasserstelle Ausschau zu halten.
Sie war noch nie sonderlich begeistert davon gewesen, ihre Kräfte außer zur Heilung zu nutzen, doch nun war sicher nicht der geeignete Zeitpunkt, um darüber zu hadern.
Kurz überprüfend, aus welcher Richtung der Wind wehte, begann sich die jugendlich wirkende Frau bereits zu konzentrieren, ging dabei auf die Mitte der Lichtung zu, aus welcher sie schließlich mit weit ausgebreiteten Armen stehen blieb.
Während leise Worte von ihren Lippen kamen, drehte sie sich langsam einmal in Uhrzeigerrichtung im Kreis, zeichnete sie hierbei Muster und Formationen in die Luft.
Auf dem von höchster Konzentration geprägtem Gesicht begann sich ein sichtbarer Schweißfilm zu bilden. Jener rührte auch von ihrer instinktiven Angst vor dem Feuer.
Sie war nicht ohne Gefühle und Regungen, noch weniger so Emotionslos wie man einem Vampir so oft nachzusagen pflegte.
Es dauerte ein paar Minuten, als sichtbar wurde, was die Priesterin dort tat. Der Wind, vorher schon spürbar, wurde kühler und frischte auf. Am Firmament zogen, das war das auffällige, gegen den Wind bauchige, dunkle Wolken auf.
TaShiRa derweil strahlte selbst eine unnatürliche Kälte aus.
An den Haaren, im Gesicht waren deutlich kleine Fragmente von Eisstückchen zu sehen.
Lauter, gepresst kamen die Worte TaShiRa’s.
Von ihren Händen begann ein bläuliches Leuchten auszugehen..löste sich und verharrte vor der Frau, derweil die Arme weit von sich ausgebreitet haltend.
Das Leuchten festigte sich immer mehr, begann Form anzunehmen. Mehrere von blauen Flammen umhüllte Kugeln umkreisten die Halbvampirin, wuchsen von Minute zu Minute.
Es schien fast, als würde sie eine Art Eigenleben führen.
Keuchend entwich der Atem von TaShiRa's Lippen.
Diese Beschwörung wurde in der Regel eigentlich nur von mindestens 3 Priestern durchgeführt. Woher jedoch hätte sie sich diese jetzt her holen sollen?
Mit einer weiteren Kraftanstrengung schickte sie die Kugeln los, zeitgleich vereinigten sich mit dem Grollen eines Sommergewitters die Wolkenfronten über ihr. Außer dem prasseln des Feuers und den hektischen Atemgeräuschen der Priesterin waren längst keine anderen Geräusche mehr zu vernehmen.
Alles was an Lebewesen flüchten konnte, war an ihr vorbei gerannt.
Die langen Haare TaShiRa's standen, erfasst von der unglaublichen Macht des magischen Vorganges, welche sie heraufbeschworen hatte, weit von ihrem Kopf ab.
Die blauen, nun stark pulsierenden Kugeln, welche in dem unwirklichem Licht extrem auffielen, jagten mit hoher Geschwindigkeit auf die Flammen zu, welche bedrohlich schnell gen Dorf ihren Weg suchten.
Das Feuer welches wohl bei ihrem Eintreffen schon seit geraumer Zeit gebrannt hatte, hatte sich auch ansonsten schon sehr stark ausgeweitet..
TaShiRa bekam nun, als sie nun zusätzlich zu den bereits jetzt sichtbaren Zaubern auch noch den Wetter und Wasserzauber einzusetzen begann, ernste Bedenken, das ihr Vorhaben Erfolg haben würde.
Mit ihren scharf ausgebildeten Sinnen hatte sie erfasst, dass der Brand gelegt wurde.
Auch erkannte sie, als sie nochmals dem Lauf der Feuerzungen folgt, dass der Brand keinen normalen Ursprung haben konnte, da der Herd eine zu große Gleichmäßigkeit aufwies.
Weiterhin immer wieder ihre Energien einsetzend und unzählige der aus Eiswasser bestehenden blauen Kugeln gen Feuer lenkend, schritt die Priesterin nun langsam auf das Feuer zu.
Obgleich sie merkte, dass sich ihre Kräfte langsam einem Punkt näherten, der ihr eine Pause abverlangten, konzentrierte sie sich nochmals, dabei nun bewusst ihre Reserven angreifend.
Immer und immer wieder bildeten sich weitere mächtige leuchtende Kugeln und rasten zum Brandherd.
Langsam war nun zu sehen, was sie zu erreichen suchte, begann sich sogar ein Erfolg zu zeigen.
Dort, wo sie längs schritt, schwelte und dampfte der Boden, doch noch immer wollten die gierigen Flammen nicht klein beigeben, sprangen immer wieder auf das trockene Holz über.
Mit einer ihr nun deutlichen anzusehenden Anstrengung rief sie die Elemente noch mal an, als sie mit Erschrecken erkannte, das der Zauber in dieser Form nicht ausreichen würde.
Ein gewaltiger Blitz und ein Grummeln an den in einem unwirklich leuchtendem Licht leuchtendem Himmel begleiteten en den dunklen Singsang .
Jedes bedeutungsschwere Wort rief ein Beben unter ihren Füssen, weiteres anschwellen des Windes und blitzen am Himmel hervor.
Hoch die Arme über den Kopf streckend, um dort langsam die Hände zusammenzuführen, sprach sie die letzten Worte der Formel.
Kaum als das letzte Wort über die jetzt bleichen Lippen kam, setzte urplötzlich ein gewaltiger Regen ein, so stark, wie er in dieser Umgebung noch nie vorgekommen war.
Der Regen ging förmlich prasselnd gerade auf den brennenden Wald nieder, da versagten der Priesterin aufgrund der Verausgabung und Erschöpfung die Beine den Dienst.
Laut nach Atem ringend ging TaShiRa auf die Knie.
Die Tatsache, mit dem zum Teil noch immer durch den Vampir in ihr veränderten Organismus derart eingesetzten Kräfte forderte ihr Körper unbarmherzig seinen Tribut, ließ keine weitere Regung zu, paralysierte sie förmlich.
Keuchend und am ganzen Körper zitternd stützte sich die Frau an. Vor ihren Augen tanzten schwarze Lichtpunkte, für einen Moment hörte und sah sie wörtlich nichts mehr, außer dem durch ihren Körper rasenden Blutfluss, bekam darum auch nicht mit, was um sie herum geschah.
Ächzend neigte sich ein ohnehin schon seit langem morscher Baum, stürzte, gefällt von dem Wind und den Flammen auf TaShiRa zu.
In einer normalen Situation wäre dies sicher für den Halbvampir kein nicht zu bewältigendes Problem gewesen, sie hätte sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen können.
In diesem Moment jedoch, erschöpft und am Ende ihrer Kräfte, war die Frau, abgelenkt..bemüht wieder auf die Beine zu kommen.
Der Baum schien zu schreien, zumindest war dies der letzte Laut, den sie hörte, als das verbrannte Geäst der ehemaligen Krone die handlungsunfähige Priesterin unter sich begrub.
Sie bekam nicht mehr mit, dass ihr letzter Zauber wohl das gesamte Dorf vor einer unglaublichen Katastrophe bewahrt hatte.
Innerhalb von einigen Minuten hatte der Regen der heißen Hölle den Garaus gemacht.
Rauchende, schwarze Stümpfe, einst stolze und mächtige Bäume waren lediglich stumme Zeugen der eben hier noch wütenden Feuersbrunst.
Die Brandstifter hatten ihr Ziel nicht erreicht, dafür aber den Wald zu einem großen Teil zerstört.
Es würde sehr lang dauern, bis hier wieder in Baumkronen und blühenden Büschen das fröhliche Gezwitscher von Vögeln zu vernehmen sein konnte.
Die Nacht kündigte sich an, als zwei erschrockene Waldläufer den verbrannten Teil des Waldes erreichten, sie hatten aus sicherer Entfernung das ganze verfolgt, kurz nachdem ihnen vor ihrem Dorf eine Bande in die Hände gefallen war.
Diese hatten sich bei einem Einbruch sehr ungeschickt angestellt.
Bei der Befragung im Verhör durch die Stadtwache kam dann heraus, dass sie den Brand gelegt hatten, um das ganze Dorf ausplündern zu können.
Die beiden Waldläufer ,herbeigelockt durch die ab und zu an ihnen vorbeizischenden magischen blauen Kugeln, waren irgendwann stehen geblieben, trauten sich jedoch nicht aus ihrem sicherem Versteck heraus, als sie dem ganzen Ausmaß der Feuersbrunst gewahr wurden.
Erst als die Flammen erloschen schienen, kamen sie näher.
Ihr Entsetzen wuchs mit jedem schritt über den tatsächlichen Schaden, immer wieder blickten sie sich um, leise mit einander beratend.
Der ältere der beiden deutete auf die noch immer rauchenden Baumstümpfe, dann auf den umgestürzten Baum.
„Um den Weg zu bekommen, werden wir die Hilfe der anderen brauchen...“
Ein leises Stöhnen ließ ihn herumfahren.
Beide Jäger spähten in die Richtung aus welcher das Geräusch gekommen war, gingen dann langsam darauf zu. Wachsam und auf der Hut vor einer möglichen einen Pfeil aus dem Köcher ziehend, den Bogen dabei zur Hand nehmend.
Der junge Waldläufer deutete zu dem umgestürzten Baum, als sie näher kamen und murmelte ungläubig:“Fridor. Sieh" Da liegt doch wer?“
Beide eilten auf den Baum zu.
„Bei den Moorlichtern. Das ist eine Frau!?“ Der Ältere fluchte unterdrückt. „Pass auf, der Stamm ist noch heiß!“
Beide sahen sich kurz an, lösten synchron ihre Umhänge und legten sie über den Stamm, schoben ihn so vorsichtig, wie es ihnen möglich war, zur Seite.
Ein erneutes Stöhnen erklang, als das Gewicht des Baumes vom Körper der Frau wich.
TaShiRa zuckte merklich zusammen, als die beiden Männer neben ihr auf die Knie gingen und sie behutsam auf die Seite drehten um sie anzusehen und untersuchten.
Der ältere pfiff erneut durch die Zähne, als er die Flut der langen, blauschwarzen Haare zur Seite schob, um das Gesicht der ansonsten regungslos en Frau betrachten zu können.
Immer wieder durchlief deren Körper ein starkes Beben, immer wieder zuckte sie merklich zusammen.
Die Halbvampirin hatte nicht nur körperlich und geistig ihr Potential überbeansprucht, der Baum hatte jetzt ein Übriges getan.
Der jüngere Mann, noch immer damit beschäftigt, sie zu untersuchen, sah darum nicht den nachdenklichen Gesichtsausdruck des anderen, schaute umso erstaunter zu ihm, als dieser sagte
„ Lass sie liegen..“
Der jüngere runzelte die Stirn und leicht scharf klang die Frage „Bist zu denn von der Hitze gepackt? Sie braucht Hilfe!“
„Nein. DIE nicht. Schau doch hin“
Tawarhên beugte sich etwas vor, um die Frau näher betrachten zu können.
TaShiRa hatte durch ihre Atemnot versucht, zum Schluss, als der Baum sie traf, durch den Mund zu atmen.
In ihrer Ohnmacht nun stand der Mund halb offen, so sah Tawarhên nun die beiden langen, scharfen Reißzähne der Frau.
Er zögerte, da etwas ihn irritierte.
Auch wenn ihm als jüngerem noch die Weisheit und Erfahrung des älterem fehlte, wusste er auch zumindest etwas:
Tote und Wiedergänger atmen nicht.
Die Frau vor ihm jedoch tat genau das. Ohne Zweifel.
Tawarhên zupfte kurz, aber entschlossen am Ärmel von Fridor, deutete schweigend und auch sich diesen kleinen Sieg gönnend, mit hochgezogener Augenbraue auf die regungslose Frau.
Behutsam strich er ihr das angesengte Haar ganz aus dem blassen Antlitz.
Jetzt endlich sah auch der ältere und zog hörbar den Atem ein, als er sich hinkniete und die Ornamente ihrer Kleidung besah.
„Was tun wir jetzt?“ Der jüngere sah ratlos zu Fridor.
Jener zupfte nachdenklich an seinem Bart herum, sprang dann auf und rief währen der gen Dorf zu laufen begann, über die Schulter hinweg „Bleib bei ihr. Ich denk ich weiß, wo sie hingehört...“
Auf der Stirn der Bewusstlosen perlte sichtbar Schweiß, auch sonst schien es ihr nicht sonderlich gut zu gehen.
Der Jäger namens Tawarhên zog seine Feldflasche hervor und benetzte sein Taschentuch mit etwas Wasser aus der Flasche.
Er wischte, nachdem er den Schweiß abgetupft hatte, das angetrocknete Blut von ihren Schläfen, benetzte dann die wie vom Fieber aufgesprungenen Lippen der Frau.
Es dauerte nicht lange, bis der andere Jäger zurückkehrte.
In seiner Begleitung, was bei Tawarhên nun doch Erstaunen auslöste, befanden sich einige Priesterinnen des nicht weit entfernt liegenden Tempels.
Tawarhên erhob sich sofort und verneigte sich leicht, als er ihnen gewahr wurde, trat dabei von der noch immer bewusstlosen Frau zurück.
Die eben angekommenen näherten sich ihr sogleich, tauschten, als sie TaShiRa kurz untersuchten, stumm einige Blicke miteinander aus.
Die beiden Waldläufer standen währenddessen daneben, hoben, ob auf diesem Verhaltens hin, ratlos die Schultern. Sie hatten getan, was sie für richtig hielten.
Schließlich hob eine der Frauen zu reden an: „Seid bedankt für Eure Benachrichtigung, Ihr habt wohl daran getan. Wir nehmen uns nun unserer Schwester im Licht an.“
Beiden Männern stand vor Staunen ob des Inhaltes dieser Worte der Mund offen. Schwester im Licht? Waren die Priesterinnen denn Blind?
Da lag doch eindeutig ein Wesen der Nacht, eine Vampirin!?
Die Priesterin bemerkte sehr wohl, welche Gedankengänge die beiden beschäftigen mussten.
Kühl fuhr sie darum fort: „Habt Dank. Ihr könnt jetzt Eurer Wege gehen, den unseren finden wir schon zurück...meldet Euch morgen beim Tempel.wir werden Euch zu „entschädigen „ wissen“
Mit diesen Worten wandte sie sich ab und beugte sich zurück zu der Bewusstlosen.
Eine mitgeführte Trage wurde neben jeder niedergelassen.
Die beiden Waldläufer, so entlassen, schnaubten leise und stapften davon.
Sehr wohl hörten die Frauen auf der noch immer schwelenden Lichtung das Gemurmel der beiden, als diese zwischen den Büschen verschwanden.
„Das wird ja immer schöner. Blutsauger“ „Pff..scher Dich nicht, Fridor“ „hast ja Recht, Tawarhên. Komm, wir gehen ins Dorf und erfrischen uns mit einem Ale.“
Die Priesterin, welche die beiden angesprochen hatte, lächelte wissend.
Auf ihr Zeichen hin bettete man nun TaShiRa auf die Liege.
Kurz darauf setzte der Zug der Priesterinnen sich in Bewegung, verließ langsam mit TaShiRa die Lichtung.
Nur die Priesterin blieb für einen Moment noch zurück.
Aufmerksam blickte sich die Frau um, bückte sich hier und da, den aschigen Boden zwischen den Fingern zerreibend, um dem der kleinen Prozession nachzublicken, dabei zu TaShiRa blickend und wieder zurück zu dem verbranntem Teil des Waldes blickend.
Schliesslich, die Hände in den Ärmeln der Robe verschränkend folgte die Priesterin in sich gekehrt und nachdenklich den anderen, schloss kurz darauf an.
~ Tage später, im Tempel~
Aus dem Raum der Priester klangen immer wieder laute Wortfetzen,
die deutlich daraus Zurückschließen ließen, dass die sich im Raum befindlichen derzeit recht angeregt unterhielten.
Immer wieder leise, dazwischen eine andere, bestimmt klingende Stimme.
Die Wächterin ging immer wieder den Raum auf und ab.
Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, blieb sie zum wiederholtem mal stehen, murmelte etwas vor sich hin.
Längst war die Hohepriesterin verstummt und folgte mit dem Blick den Schritten der Sternenwächterin.
Diese wendete nachdenklich den Blick zu der von Fackeln beleuchteten Wand, dann zu der anderen Seite. Jene war leicht abgedunkelt, zusätzlich war ein dunkler Vorhang dort befestigt, verbarg somit gänzlich den Blick auf das, was sich dahinter verbarg.
„Ihr irrt Euch nicht? Gab. habt Ihr Beweise?“
Die Angesprochene nickte leicht.
Zwar hatte sie den Sachverhalt nun wohl zum 5ten Male vor sämtlichen Instanzen berichtet, doch mit der Geduld, die für ihren Rang typisch war, erwiderte sie leise: „Ja ,gibt es.“
Der Sternenwächterin einen Beutel reichend fuhr sie fort zu reden:“ Dort, wo sie gefunden wurde, waren Fragmente und Spuren genug, wie Ihr Euch selbst überzeugen könnt. Auch sind dort noch immer starke Schwingungen auszumachen.“
Die Wächterin sah von dem Beutel auf, dabei den Ausführungen und Berichten noch aufmerksamer zuhörend.
„... auch haben wir eingehend“ „ Danke“ Die Wächterin und Adeptin des innersten Kreises führte mit der linken eine unmissverständliche Geste aus, welche die Hohepriesterin sofort verstummen ließ.
Die Adeptin wendete sich ohne weitere Fragen oder Kommentare von der Priesterin ab und begab sich zum abgedunkelten Teil des Raumes. zog leise den Vorhang ein Stück zur Seite und warf stumm einen Blick dahinter.
Auf einer Pritsche an der Wand lag eine Gestalt, beide Hände bandagiert, auch um den Kopf befand sich ein Verband.
Arme und Beine waren mit ledernen Gürteln an der Pritsche angeschnallt um zu verhindern, dass die Bewusstlose im Falle eines Krampfes oder Anfalls von der Liege stürzen konnte.
Fragend sah die Adeptin zu der Priesterin, welche noch immer regungslos dort stand und auf weitere Anweisungen wartete. „ Bei der Dreiheiligkeit. Ich bin davon ausgegangen, das sie längst bei Bewusstsein wäre?“
Betreten blickte die Priesterin zur Seite „Nein. Sie ist in diesem Zustand seit wir sie im Wald abholten.“
„Barrad!“ Ungehalten funkelte die Adeptin die Priesterin an „Warum erfahre ich das erst jetzt? Wer hat sie versorgt?“
Scharf durchschnitt ihre Stimme die ansonstene Stille des Raumes.
Jetzt kam die Antwort fast kleinlaut „ Wir.. wir haben derzeit keinen Heiler hier“
„ Wie Bitte? Wo zum Henker ist Conyha?“
Die Gefragte hob fast hilflos wirkend die Schultern „ Sie..verschwand vor etwa 2 Monaten. Wir fanden als wir sie suchten, nur noch ihren Korb mit gesammelten Kräutern..und..etwas Blut.“
Erneut ertönte ein scharfer Fluch der Adeptin.
Bereits die vierte Gastheilerin in einem Halben Jahr. Wenn man nur endlich diese Bande stellen könnte. Egal. Jetzt durfte dennoch keine Zeit mehr verschwendet werden.
Die Adeptin näherte sich der Liege, auf der seit fast einer Woche nun die bleiche Frau lag, betrachtete sie eine zeitlang aufmerksam.
Weiche, fast noch kindliche Züge, aber dennoch war es so, als hätte diese Frau schon mehr in diesem Leben gesehen und erlebt als andere.
Langes, blauschwarzes Haar umrahmte in sanften Wellen den zierlichen und dennoch sichtlich durchtrainierten Körper bis hinab zu den Knöcheln.
Immer wieder durchfuhr den Körper der bewusstlosen Frau ein Zucken, zitterte leicht, als fröre sie.
Die Adeptin zog kurz eine Augenbraue hoch, als sie ihre linke Hand zu der Stirn der bewusstlosen führte.
Sie murmelte erstaunt: „Woher nur nimmt sie ihre Kraft?“
Kurz blickte sie hoch, sich an die wartende Priesterin wendend.
„Lasst nach Lanon schicken. Er ist in der Bibliothek. Unverzüglich!“
Die Hohepriesterin neigte, wenn auch unverhohlen erstaunt, den Kopf, folgte jedoch sogleich dem Befehl und eilte aus dem Raum.
Es dauerte nur ein paar Augenblicke, als der Gesuchte den Raum betrat. Er machte sich nicht einmal die Mühe, anzuklopfen, da zum einen der Raum unverschlossen war, zum anderen wusste er, wer nach ihm schickte.
Die Adeptin erhob sich von dem Lager der Frau und begrüßte ihn freundlich „ Danke, dass Du gleich kommen konntest.“
Über die markanten sonst verschlossenen Züge des älteren Mannes huschte ein kleines Lächeln.
Die Adeptin und er kannten sich schon sehr lang und waren manchen Weg zusammen gegangen. Beide verband eine sehr tiefe und innige Freundschaft.
Mit seiner angenehmen, tiefen Stimme antwortete Lanon, dabei aufmerksam wie stets, zunächst den Raum musternd, dann zu der Person blickend, bei welcher die Adeptin stand.
„Marsha, es ist mir wie immer ein Vergnügen“ Ein leichtes Stöhnen von der Bewusstlosen Frau unterbrach das Gespräch der beiden.
„Nun ja“ Die Angesprochene deutete leicht auf TaShiRa „ich fürchte, Du und ich haben wohl eine lange Nacht vor uns. Ob es ein Vergnügen wird, stellt sich wohl erst einige Zeit später heraus.“
„So so.“ Lanons Robe raschelte leise, als er neben die Adeptin trat und sich niederkniete um die Frau auf der Liege nun eingehender zu betrachten. Dem ansonsten beherrschten Mann entfuhr nach einiger Zeit ein leiser Laut der Überraschung „ Oha“
Die Adeptin nickte leicht, als wüsste sie, was unausgesprochen in seinen Gedanken vorginge.
Leise, als könne sie die Bewusstlose stören, sagte sie „Ja. Es ist jetzt über zwei Jahre her.“
Sie schloss beim reden die Augen halb, als sie sich dabei zurückerinnerte „Sie kam freiwillig zurück, unmittelbar, nachdem sie nach einer Weihe von den beiden Vampiren angefallen wurde.“
Der Magier unterbrach die Frau kurz „Marsha..?“
„Lanon, ich weiß. Jedoch lege ich für diese Schwester im Licht jederzeit meine Hand ins Feuer.“
Der Magier zuckte mit keiner Wimper, obgleich es deutlich in ihm arbeitete.
„Ja mein Freund, Du hast Dich nicht verhört. Vor Dir liegt eine Priesterin. Um es ganz genau zu definieren:
Die Heilerin TaShiRa.“ Sie hob eine Hand, ehe er einen Einwand erheben konnte.
„Sie ist derweil ohne dieses Amt Sie wurde damals genauestens instruiert, aufgrund ihres jetzigen ...Daseins...sich erst wieder bewähren zu müssen. Sie hat sich sofort einverstanden erklärt..“ Erneut ruhte der Blick auf der Frau „Sie hat sich freiwillig dem Sternenfeuer unterworfen“
„Donnerwetter“ Nun doch beeindruckt richtete der Magier nochmals seine Aufmerksamkeit auf TaShiRa
Die Adeptin schmunzelte kurz, fuhr dann, wieder ernst werdend, fort:
„Sie ist im Moment in einem, sagen wir Übergangsstadium. Sie war die einzige von bislang uns bekannt, 24 Fällen, welche das Ritual nicht nur lebend, sondern im vollen Besitz ihrer gesamten Kräfte und bei ganzem Verstand überstanden hat.“
Lanon's Kopf ruckte zu Marsha wie von der Tarantel gestochen herum und doch recht scharf kam die Frage „WAS? Das.. ihr habt sie dem Vollständigem ..?“
Marsha nickte auf diese Frage stumm, wies dabei auf das kleine, wie eine Narbe aussehende Mal an der Schläfe des sonst makellosen Antlitzes.
„Sie wollte es. Sie bestand sogar darauf.“
Die Adeptin seufzte leise, wanderte dann Kreise ziehend im Raum umher, sah dabei zu ihm.
„Nun mein Freund. Leider kann meine Kunst nicht weiter ohne Deine Hilfe“ Der Magier reagierte etwas verwirrt, denn er wusste nicht so ganz genau, worauf seine Freundin letztendlich hinaus wollte.
„Nun, was noch bleibt, wir können sie durchaus wieder in den Stand der Priesterin und Heilerin zurückführen. Wärest Du dafür, mein Freund?“
Der Magier fuhr sich mit einer Hand durch das volle, Kastanienfarbene Haar.
Seine Freundin schaffte es immer wieder, ihn Konfliktsituationen auszusetzen.
„ Es steht fest, das sie, seit sie zur Wiedergängerin gemacht wurde, nachweißlich niemanden angefallen hat?“
Marsha bejahte leise, dabei sichtlich besorgt zu ihr blickend.
„ Sie hat sich, ohne Rücksicht auf sich selbst bereit erklärt, die bislang noch nicht anerkannten und erprobten Mittel, es handelt sich hierbei um Tränke und in die Blutbahn eingeführten Tinkturen, anzuwenden.“
Die Adeptin schüttelte leicht den Kopf „ Wir hätten sie in dieser Zeit beinah dreimal verloren, denn der Übergang, in welchem sich wieder eigenes Blut bildet war zu lang. Sie kämpft noch immer damit, darum auch dieser Zustand. Ihr Herz schafft es nicht. Ihr Körper ..ist der einer Elfe..doch wissen wir nicht, ob sie jetzt nicht eher..durch dieses Debakel doch von der Anatomie eines Menschen gleicht.“
„Marsha..was genau möchtest Du, das ich tue?“
Sie lächelte leicht „ Das weißt Du genau. Hilf ihr. Hol sie zurück. Heile sie. Sie ist, ich betone es letztmalig, kein Vampir mehr. Äußerlich schon und deren Kräfte hat sie. Das wird auch immer so bleiben, mehr aber auch nicht.“
Lonan atmete leise auf. Er hatte mit allem gerechnet, doch sie wollte lediglich, dass er als Heiler fungierte.
Zustimmend mit einer kleinen Geste begann er sofort, TaShiRa kurz abzutasten, murmelte nun sichtlich entsetzt „Sie wurde noch überhaupt nicht versorgt.das gibt es doch gar nicht.
Kleinen Moment.. ich brauche einiges aus meinem Zimmer.“
Der Magier erhob sich kopfschüttelnd vom Lager TaShiRa's und eilte hinaus.
Kurz darauf schon kehrte er bereits zurück, in dein Händen einen Beutel und unter dem Arm eine große Tasche.
Die Adeptin ließ sich stumm am Fußende des Bettes nieder und beobachtete Lonan ruhig.
Dieser entledigte sich der Robe, ehe sich neben TaShiRa niederkniete und aus dem Beutel zwei Phiolen nahm.
„ Sie hat viel Glück gehabt, wie es scheint“ Lonan fuhr behutsam über die noch immer deutliche Schwellung neben der rechten Schläfe der bewusstlosen. Er brummte verstimmt. „Gehirnerschütterung..“
„Kein Wunder“ entgegnete Marsha ironisch „ Sie wurde unter einem Baum begraben. Eine alte Eiche. Etwa 250 Jahre alt.“
Der Magier brummelte erneut etwas unverständliches, während er begann, TaShiRa den Inhalt einer Phiole einzuflössen.
Sacht animierte er diese, trotz der Ohnmacht zu schlucken.
„Das wird die Blutproduktion ein wenig animieren“
Lonan runzelte ob der vielen Blessuren, die den Körper bedeckten erneut die Stirn. Wenn er durchführen sollte, worum Marsha ihn bat, musste er hier nun doch seine Kräfte einsetzen.
Er hatte ja nicht geahnt, dass sie noch keine Hilfe bekommen hatte. Sichtliche Konzentration lag jetzt in seinem Blick, als er begann, seine Hände über die Wunden zu führen, murmelte dabei leise.
Ein lautes Aufstöhnen ließ ihn und die Adeptin zusammenfahren.
Mit erstauntem Ausdruck sah er zu Marsha, dabei den Körper TaShiRas mit sanfter Gewalt zurück auf das Lager drückend.
„Um der Sterne, was war das?“ Marsha sah ihn entgeistert an
Lonan schüttelte bedauernd den Kopf „ Sie lässt nicht zu, dass ich meine Kräfte übertrage. Sie ist magisch abgeschirmt wie ich es noch nie bei einem Lebewesen sah. Du hast mir nicht gesagt, das sie derart“
„ Lonan! Sie ist Magierin wie Du! Angeboren und austrainiert!“
Lonan zuckte resignierend mit den Schultern, machte sich scheinbar wütend daran, TaShiRa auf die herkömmliche Weise zu versorgen, schnaubte schließlich „ Nun, das hier ist dann der für sie schmerzhafte Weg. Die Wunden werden leider doppelt solang brauchen, bis sie heilen.
Er wartete einen Moment, öffnete dann eine zweite Phiole
Marsha reckte sich neugierig „ Was ist das?“
Noch immer leicht verstimmt blickte der Magier kurz hoch „Ich muss sie wecken, Marsha. Sie bereits viel zu lang ohne Bewusstsein. Aber vorher..“ Nachdenklich sah er seine Freundin an.
„ Nunja. Ich weiß nicht, ob sie so sein wird wie vorher. Sie hat alles an Kraftpotentialen eingesetzt. .Ich kann nicht versprechen, ob Ihr Geist klar sein wird.“
„Versuch es Lonan. Bitte“
„ Nun, wir werden sehen“ Eine Hand an ihre Schläfe setzend ,flösste er TaShiRa den Inhalt ein, gleichzeitig brutal in ihr Geistiges Spektrales Zentrum vordringend, dabei den Schmerz ignorierend, als sie sich verzweifelt, trotz ihrer vollkommenen Schwäche erneut zur Wehr setzte.. und das mit Erfolg.
Dennoch stellte sich fast Augenblicklich die gewünschte Wirkung ein.
Keuchend und nach Atem ringend schlug die auf der Pritsche liegende die Augen auf, versuchte in dem Reflex, den sie nicht mehr ausführen konnte, als der Baum auf sie stürzte, aufzuspringen.
Die Ledernen Gurte die sie noch immer an die Pritsche fesselten, knirschten bedenklich, gaben dann der übermenschlichen Kraft nach und platzten.
Lonan riss die Augen auf und legte sich mit dem Oberkörper auf die sich aufbäumende Frau, drückte sie mit Mühe zurück, dabei leise auf sie einredend.
Verwirrt gehorchte TaShiRa. Es dauerte einige Minuten, bis sie realisierte, wo sie war. Der plötzliche Übergang aus der Bewusstlosigkeit machte sie noch sichtlich benommen.
Der Magier und die Adeptin beobachteten jede ihrer Reaktionen, jede Regung voll Sorge.
„ Was.. wieso.. bin ich.. was ist passiert?“ Etwas rauh klang die Stimme, aber eindeutig war TaShiRa Herr ihrer Sinne.
Der Adeptin fiel ein Stein vom Herzen.
Sie neigte leicht das Haupt gen TaShiRa, sagte dann leise „ Willkommen zurück, Nestraden Dî TaShiRa“
Diese glaubte nun, sich noch in einem Traum ihrer Ohnmacht zu befinden. „Bitte..wie ..wie habt Ihr mich eben genannt?“
Die Adeptin führte, eine rituelle Geste beschreibend, die Linke Hand zum Oberkörper, lächelte TaShiRa hierbei sanft an.
„TaShiRa, Du hast verstanden. Du hast Dich mehr als gut bewährt. Wir können Dir zwar nicht Dein körperliches Leben zurückgeben, doch deiner Bestimmung folg von nun an weiter. „
Die Halbvampirin hatte noch immer ein wenig mit den Nachwirkungen der Phiolen zu kämpfen, doch die Worte der Adeptin brachten ihren Herzschlag noch mehr zum rasen.
Noch konnte sie nicht ganz realisieren, nickte jedoch und gab leise zurück.“Hannad..ich danke Euch“
Die Adeptin verneigte sich förmlich, machte damit deutlich, dass alles gesagt war. Dachte TaShiRa.
„ Sagt mir noch eines. Wer hat Euch dabei geholfen?“
„Niemand. Ich war allein im Wald“ TaShiRa schaute betreten.
Die Adeptin und der Magier tauschten kurz stumm Blicke aus, dann fragte der Magier erneut, dabei kam es wohl nicht nur TaShiRa so vor als wäre sie einem Verhör unterworfen: „Stimmt es, das Ihr die Elemente angerufen habt und sowohl außer dessen Regen ..als auch den Eiszauber noch einen anderen Zauber gleichzeitig genutzt habt?“
TaShiRa antwortete wahrheitsgemäß: „Aye. Das Habe ich. Mir blieb keine andere Wahl.“
Der Magier unterbrach sie fast barsch:“ Doch. Ihr hättet doch einfach gehen können und Euch in Sicherheit bringen?“
TaShiRa sah den Mann an, als hätte er einen schlechten Witz gemacht.
„ Wie bitte“ „ Nun erklärt mir, warum Ihr das tatet. Nichts und niemand hat Euch dazu verpflichtet.“
Die Augen des Magiers verengten sich.
Marsha verschränkte wütend die Arme vor der Brust.
Was zum Teufel sollte das. Sie war davon ausgegangen das er der Entscheidung zustimmen würde. Was sollte das nur. Warum band er dir Frau doch noch auf den Prüfstein.
Sie grollte innerlich, weil er aufgrund eines persönlichen Misstrauens von seinem Recht als Ratsmitglieds in letzter Minute gebrauch machte.
TaShiRa zog scharf die Luft ein.
Sie spürte das Misstrauen, aber auch einen unterschwelligen Hass, wenn gleich nicht auf sie persönlich, sondern ihrer Rasse, welcher eindeutig von dem Magier ausging.
Die Halbvampirin schloss kurz die Augen, begann dann, noch mit sichtlicher Anstrengung, sich langsam aufzurichten.
Schwäche konnte sie noch nie jemandem gegenüber zeigen, noch am wenigsten einem Mann gegenüber.
Sie biss die Zähne aufeinander, jetzt erst realisierend, dass sie mehr als nur ein paar Stunden ohne Bewusstsein gewesen sein muss.
Sie sah kurz zu der Adeptin, antwortet dann leise: „Egal für was ihr mich haltet, so bin ich noch nie gewillt gewesen, zu zusehen, wenn jemandem Gefahr droht. „
Ihr Blick suchte den des Magiers, worauf dieser für ihn unerklärlich, nervös durch seine Haare fuhr.
„Sollte ich wirklich zusehen und abwarten, wie das Feuer nicht nur den Wald zerstörte, sondern auch noch auf ein ganzes Dorf übergreift? Beobachten, wie dort Lebewesen ihr Dach über dem Kopf verlieren. Wohlmöglich jemand zu Schaden kommt? Lieber sterbe ich selbst.“
In ihren Hellgrauen, melancholisch wirkenden Augen begann ein kleines Feuer zu glimmen und scheinbar fiel nur Marsha auf, das die Halbvampirin entschlossen das Kinn anhob.
Der Magier blickte die noch sitzende Frau nun doch überrascht an, setzte an etwas zu Fragen, doch TaShiRa stand ohne Vorwarnung plötzlich neben dem Magier, ohne sich eigentlich sichtbar von der Liege fortbewegt zu haben.
Kurz musterte TaShiRa ihn, begann dann gefährlich leise zu reden an „ Habt meinen aufrichtigen Dank für ..die Heilung, hoher Herr. Doch Euer Misstrauen und Hass, den ich tief in und an Euch spüre, verletzt mich mehr, als es die Flammen des Feuers hätten tun können, insbesondere von einem Mann Eures Ranges und Standes. Kann es tatsächlich sein“ sie umkreiste in langsam, während ihre Traurigkeit in der Stimme mitschwang „ dass Ihr Euren Glauben an Ehre und Aufrichtigkeit ..gänzlich verloren habt?“
TaShiRa verharrte zwischen dem Magier, der sich ihr entsetzt blickend zuwandte und der Adeptin „Nun..wie dem auch sei.
Mir ist, solange Ihr mir nicht vollkommen vertraut, der Weg zurück somit versperrt..und langsam denke ich fast, es ist auch besser so.“
Ein hintergründiges Lächeln umspielte die Lippen der Adeptin, die längst wusste, worauf TaShiRa hinauswollte und in ihr selbst kochte eine Kalte Wut, die sie jedoch wohl zu verbergen wusste, da sie noch einen Trumpf im Ärmel hatte.
Aus genau diesem Grund war ihr Freund auch heute so alles andre als gut gelaunt.
Doch noch schwieg sie.
Der Magier selbst stand regungslos.
Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, denn lang schon war es niemandem außer TaShiRa geglückt, sein innerstes nach außen zu kehren.
Er konnte in diesem Moment froh sein, dass außer Marsha keine Zeugen anwesend waren.
Das war schon schlimm genug.
Es hätte unter keinen Umständen passieren dürfen und ihm wurde jäh klar, welche Gefahr ihm unter Umständen von dieser Frau hier neben ihm drohen konnte.
In ihm reift im gleichen Moment ein düsterer, unheilvoller Gedanke heran, welcher Formen anzunehmen begann, als TaShiRa nach einer kurzen Pause erneut zu sprechen begann, sich dabei sowohl vor der Adeptin,als auch ihm verneigte.
„Mir ist sehr wohl bewusst, welche Hoffnung Ihr und auch der Rat des inneren Zirkels einst in mich gesetzt habt.“ Leise seufzt sie „ An sich, myLady, bin ich keinesfalls gewillt aufzugeben“
Die Halbvampirin atmete leise aus, neigte nun das Haupt gen Magier, fuhr fort zu reden.
Dabei schwang zu seinem Erstaunen keine Verbitterung, eher keine Emotion in ihrer Stimme mit – sie war noch immer durch und durch disziplinierte Priesterin – gerade in solchen Momenten.
Hierfür zollte er ihr unterbewusst Tribut
„ Doch seht, wenn selbst ein der unseren, in diesen Hallen gegen..das was ich bin..ist, es nicht zu zügeln weiß, wird es nicht der Weg sein, den ich gehen darf, egal wie hoch die Weisungsbefugnis des Rates und Euch ist“
Ein leises Lachen, da s eigentlich nicht für diese Situation angemessen war, unterbrach die Halbvampirin.
Die Adeptin widersprach sanft lächelnd „TaShiRa, es wird NIE eine absolute, ehrliche Einigung geben. Damit bist nicht nur Du gemeint“
Marsha's Blicke durchbohrten den Magier fast, sie kam aus einem ihr unerfindlichem Grund an diesem Tag nicht mit ihrem Freund klar.
„ Des Weiteren, Wächterin, ist die Entscheidung längst gefallen. Um genau zu sein, vor bereits zwei Tagen“
Die Halbvampirin erstarrte. Wie hatte die Adeptin sie gerade genannt?
Als sie ungläubig von dieser zu dem Magier blickte, hatte sie das Gefühl, das man sie hier auf die Probe stellen wollte.
Als der Magier nun auch noch zu lächeln begann und sich dennoch seine angespannte Haltung nur kaum änderte, war sich TaShiRa für einen Moment nicht ganz sicher, ob sie nicht noch bewußlos unter dem Baum lag und dies hier wirre Träume ihres Unterbewusstseins waren.
Die Adeptin beendete diese Gedanken auf ihre typische Art
„Heute bei Mondaufgang wird man dich zur Ernennung holen. Halte Dich bitte bereit. Die Novizinnen und Priesterinnen werden gleich hier sein um Dir für die nötigen Vorbereitungen zur Seite zu stehen.“ Ohne auf eine eventuelle Äußerung TaShiRa's zu warten, verließen Marsha und Lonan eine ziemlich fassungslose TaShiRa.
Die Halbvampirin starrte den beiden mit großen Augen nach, ließ sich dann mit zitternden Unterlippen auf ihre Pritsche fallen.
So, wie die Adeptin Morsha sagte, geschah es. Es vergingen nur ein paar Minuten, als an der Tür zu TaShiRas Priesterzelle klopfte und gleich darauf einige Priesterinnen und Novizinnen hereinkamen, um TaShiRa für den Zeitpunkt der Zeremonie vorzubereiten.
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Eine Sternschnuppe fiel vom blasser werdenden Nachthimmel, der langsam dem neuen Tag weichen sollte, als TaShiRa, etwas blasser als ohnehin, aber mit einem unendlich glücklichen und stolzen Lächeln durch die Pforten des Tempels schritt.
Kurz fuhr sie sich über eine frische, auf der Stirn befindliche Tättowierung, dabei nochmals zum Tempel blickend.
Eine einsame au f den Zinnen stehend e Gestalt hob kurz einen Arm, drehte sich dann abrupt um und ging.
TaShiRa führte in eine zeremoniellen Geste die linke Hand zum Herzen, wandte sich dann eben falls um und ging mit Langausgreifenden, federnden Schritten davon.